Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Hohe Dunkelziffer bei Internetkriminalität
Weißer Ring weist auf psychische Belastung der Opfer hin. Hilfe bei Gewalt
Erfurt. Der Opferschutzverein Weißer Ring hat mit Blick auf zunehmende Internetkriminalität Opfer ermuntert, sich Hilfe zu suchen.
Netzkriminalität führe nicht nur zu teils erheblichen finanziellen Schäden, sondern belaste Opfer auch psychisch, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Die Hilfsorganisation geht davon aus, dass es gerade bei Internetkriminalität hohe Dunkelziffern gibt. Viele schämten sich, Opfer von Trickbetrügern, Erpressern, Schadsoftware oder auch Online-Mobbing geworden zu sein. „Wer Opfer von Internetkriminalität wird, muss sich nicht schämen. Täter arbeiten mit raffinierten Methoden“, erklärte die Landesvorsitzende Marion Walsmann.
Erst vor Kurzem warnte die Thüringer Polizei etwa vor sogenanntem „love scamming“, bei dem Betrüger etwa auf OnlinePartnerbörsen potenzielle Opfer suchen und im Laufe einer vorgespielten Romanze etwa Geldüberweisungen forderten.
Die Mehrheit der Menschen, die der Verein im vergangenen Jahr in Thüringen unterstützte, habe sich allerdings aufgrund von erlittenen Körperverletzungen (41 Prozent) oder von Sexualdelikten (32) an den Weißen Ring gewandt. Demnach halfen die 120 Ehrenamtlichen in den 20 Außenstellen im Freistaat 460 Opfern von Gewalt und Kriminalität. Dafür wurden 124 000 Euro direkte Opferhilfen ausgegeben. (dpa)
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