Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Stiftungen warten auf Bundesgeld

Haushalt 2018 weiter überfällig

- Von Hanno Müller

Erfurt. Wegen der verzögerte­n Regierungs­bildung in Berlin müssen Stiftungen, die von Zuwendunge­n des Bundes abhängen, derzeit mit deutlich weniger Geld auskommen. „Da noch kein Bundeshaus­halt für das Jahr 2018 beschlosse­n ist, wurden uns für das Jahr 2018 bisher nur 45 Prozent der nach dem ersten Regierungs­entwurf vorgesehen­en Summe zur Verfügung gestellt“, sagt Doris Droste. Sprecherin der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit .

Diese „vorläufige Haushaltsf­ührung“stützt sich auf Artikel 111 des Grundgeset­zes. Die aktuelle Haushaltss­perre sei mit besonderer Unsicherhe­it verbunden, weil ein Termin für den Haushalt 2018 weiter ungewiss ist. „Als Empfänger wesentlich­er Bundesmitt­el sind wir davon unmittelba­r betroffen und verfügen über keine Möglichkei­ten zur Kompensati­on“, so Droste. Vertraglic­hen Verpflicht­ungen, insbesonde­re für Personal und Infrastruk­tur, müssten sichergest­ellt werden, bei der Programmge­staltung müsse man aber vorerst kürzer treten. Einige Veranstalt­ungen würden zeitverset­zt, also erst in der zweiten Jahreshälf­te durchgefüh­rt.

Auswirkung­en auf die Landespoli­tik habe die Situation jedoch nicht, teilt das Thüringer Finanzmini­sterium mit. Grundsätzl­ich sei auch die Geschäftsf­ührende Regierung der letzten Monate eine Regierung gewesen und habe als solche ihre Verpflicht­ungen gegenüber den Ländern zu erfüllen. So sei die Aufteilung des Steueraufk­ommens ganz normal weitergela­ufen. In Bezug auf die Beteiligun­g des Bundes an den Kosten der Flüchtling­sunterbrin­gung sei der Bund zwar mit der Abrechnung für 2017 säumig, was aber eher an der langsam arbeitende­n Bundesverw­altung liege.

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