Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Bahn verspricht pünktlichere Züge im Fernverkehr
Staatskonzern fährt 2017 bei Fahrgastzahlen und Umsatz Rekorde ein. Motivation durch neue Firmenkleidung
Berlin. Die Bahn verpasst ihren Mitarbeitern ein neues Outfit. Bis 2021 sollen alle rund 43 000 Schaffner, Lokführer, Busfahrer und Service-Mitarbeiter mit neuer Firmenkleidung ausgestattet werden. In der neuen Kollektion, die von Stardesigner Guido Maria Kretschmer entworfen wurde, dominieren Dunkelbau und Weinrot. Das knallige Rot dagegen verschwindet – zumindest in der Kleidung.
Die Bahn will damit in Zukunft „moderner und sympathischer wirken“, wie der Staatskonzern am Donnerstag auf seiner Bilanzvorlage mitteilte. „Selbstbewusste Mitarbeiter, die gut gekleidet sind und sich wohlfühlen, leisten einen noch besseren Service für unsere Kunden“, so das Ziel und die dahintersteckende Hoffnung.
Und beim Thema Service hat die Bahn unverändert die größten Baustellen: Ob es um die Pünktlichkeit der Züge geht, bessere Informationen bei Zugstillständen oder den Kampf mit Schnee durch vereiste Weichen im Winter oder überforderte Klimaanlagen bei Hitze im Sommer. So waren im Fernverkehr 2017 nur 78,5 Prozent der Züge pünktlich – 0,4 Punkte weniger als im Vorjahr. Für dieses Jahr strebt die Bahn eine Quote von 82 Prozent an, kündigte Bahnchef Rüdiger Lutz an. Bei Qualität und Pünktlichkeit müsse das Unternehmen nachlegen.
Grundsätzlich zeigte sich der Vorstandschef, der seit einem Jahr den Konzern leitet, aber mit der Entwicklung zufrieden. „2017 war wirtschaftlich ein gutes Jahr für die Bahn“, so Lutz. Die Zahl der Fernfahrten in ICE und IC stieg um 2,3 Prozent auf einen neuen Rekord von 142 Millionen Fahrten. Insgesamt nutzten die Kunden die Bahn im Fern- und Regionalverkehr 2,08 Milliarden Mal. Beides seien Bestwerte.
Die Bahn erzielte im Geschäftsjahr 2017 einen Rekordumsatz von 42,7 Milliarden Euro – ein Plus von 5,2 Prozent. Unterm Strich stand damit ein Gewinn von 765 Millionen Euro nach 716 Millionen im Jahr zuvor. (bk/dpa)