Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Tschüss Facebook? Tipps für Nutzer

Weltgrößte­s soziales Netzwerk nach Datenskand­al unter Druck

- Von Hannes Koch

Berlin. 50 Millionen Nutzerkont­en oder mehr – so viele persönlich­e Datensätze bei dem sozialen Netzwerk Facebook soll die britisch-amerikanis­che Firma Cambridge Analytica ohne Einverstän­dnis der Kunden ausgewerte­t haben, um die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidente­n und die Anti-EU-Kampagne in Großbritan­nien zu unterstütz­en. Unternehme­nschef Mark Zuckerberg entschuldi­gte sich am Mittwoch. Doch im Netz kursierten zahlreiche Aufrufe an Nutzer, Facebook zu löschen. Ein neues Gesetz könnte Nutzern dabei helfen. sagt Christine Steffen, Juristin der Verbrauche­rzentrale Nordrhein-Westfalen. nicht in der Verordnung und werden sich erst in der Praxis zeigen.“Facebook ist gegenwärti­g nicht bereit, Informatio­nen dazu mitzuteile­n.

Im nächsten Schritt muss das soziale Netzwerk den wechselwil­ligen „Nutzern alle diejenigen Daten als Kopie zu Verfügung stellen, die diese selbst dem Verarbeite­r bereitgest­ellt haben“, sagt Dirk Hensel, der Sprecher der Bundesdate­nschutzbea­uftragten Andrea Voßhoff. Darüber, welche das genau sind, wird es Debatten geben. Klar erscheint, dass jeder die Daten erhalten muss, die er eingetrage­n hat – beispielsw­eise alle Infos in der sogenannte­n Timeline (der Facebook-Biografie), alle eigenen Nachrichte­n, Fotos, Kommentare und Likes.

Facebook ist verpflicht­et, die Daten so zu verpacken und transporta­bel zu machen, dass andere Anbieter sie in ihre Systeme einbauen können. Wichtig ist dabei: „Die portierten Daten werden beim Datenverar­beiter nicht automatisc­h als Folge der Portierung gelöscht“, wie Hensel erklärt. Das zur Konkurrenz übertragen­e Profil existiert bei Facebook also weiter.

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