Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Krankenscheine zuhauf
Personell gebeutelter ThSV Eisenach empfängt mit dem VfL Lübeck-Schwartau ein Spitzenteam der 2. Handball-Liga. Von Resignation keine Spur
Eisenach. Hochgradig prekär ist die Lage beim ThSV Eisenach. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt vier Zähler. Noch stehen elf Punktspiele an. Es werden wohl mehr Siege als in den bisherigen 27 Spielen benötigt. Bisher waren es gerade einmal sechs. Das unterstreicht die Schwere der Aufgabe. Unlösbar ist sie nicht! „Team und Fans glauben an den Klassenerhalt“, unterstreicht Manager Karsten Wöhler. Er hofft auf ungebrochene Unterstützung. „Wir sind auf unsere Fans stolz. Sie verleihen uns zusätzliche Kraft“, sagt Trainer Arne Kühr.
Doch eine nicht enden wollende Verletzten- und Krankheitsmisere erschwert das Unterfangen enorm. Beim Training zur Wochenmitte konnte Kühr gerade einmal sechs Feldspieler und vier Torhüter begrüßen. Wegen starker Grippe pausierten Marcel Schliedermann, Marcel Popa, Jonas Bogatzki, Jonas Richardt und Noah Streckhardt, verletzt sind Daniel Luther, Justin Mürköster, Marcel Niemeyer und Matthias Gerlich. Auf die Verletztenliste rückte nun auch einer der Besten der letzten Wochen, Kreisspieler Marcel Niemeyer. Muskuläre Probleme lassen seinen Einsatz am Wochenende unwahrscheinlich werden. Wer gegen Lübeck-Schwartau aufläuft, wird sich wohl erst am Spieltag entscheiden.
Improvisieren steht für das ThSV-Trainerteam von Spieltag zu Spieltag ganz oben. „Mich erstaunt, wie mein Kollege Arne Kühr Woche für Woche trotz verletzungs- und krankheitsbedingter Ausfälle eine starke Mannschaft formiert. Das belegt die Qualität des gesamten Kaders. Wir wissen, es wird für uns eine ganz schwere Aufgabe, die wir erfolgreich lösen wollen“, erklärt Torge Greve, der Coach der Hansestädter.
Er tritt mit seinem Team bestens gelaunt am Spieltag die 415Kilometer-Fahrt an. Greve genießt gerade Vaterfreuden. Ein kleiner Emil erblickte am Montag das Licht der Welt. Sportlich steht er mit seinem Team auf der Sonnenseite. In Eisenach hat er alle Mann an Bord. Eine ausgereifte Mannschaft, die seit Jahren zusammen spielt und nur punktuell verstärkt wurde. Tor- gefahr von allen Positionen zeichnet die Gäste-Offensive aus.
„Egal wer bei uns aufläuft, wenn jeder über seine Grenze geht, haben wir eine Chance“, unterstreicht Eisenachs Trainer Arne Kühr, der keine Energie zum Wehklagen einsetzen will. „Gegen den Bergischen HC gelang es uns 40 Minuten, unsere Linie beizubehalten. Doch dann agierten wir undiszipliniert. Und wenn 14 Individualisten ihre eigenen Ideen haben, auf die sich die Nebenleute nicht einstellen können, geht das schief. Wir müssen auch in kritischen Situationen unser System beibehalten“, fordert Kühr.
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Eisenach – Lübeck-Schwartau Sonnabend, . Uhr Werner-Aßmann-Halle