Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Oberilm wird Sanierungsgebiet
Stadt will in dem Viertel städtebauliche Missstände beseitigen und dafür Fördermittel aus dem Programm „Stadtumbau Ost“nutzen
Stadtilm. In Sachen Stadtentwicklung will sich Stadtilm künftig nicht mehr nur auf die Innenstadt konzentrieren, sondern auch Veränderungen im Stadtteil Oberilm auf den Weg bringen. Der ist teilweise dörflich geprägt, wurde durch die industrielle Entwicklung im vergangenen Jahrhundert aber auch zu einem wichtigen Wohnund Gewerbestandort. Bisher stand das 1922 eingemeindete Oberilm eher im Schatten von Marktplatz, Rathaus und Co., was sich nun ändern soll.
Oberilm wird zum Sanierungsgebiet erklärt, so hat der Stadtrat am Donnerstagabend bei zwei Gegenstimmen mehrheitlich beschlossen. Seit Monaten war das Vorhaben diskutiert worden, bereits im September 2017 hatte dazu eine Bürgerversammlung stattgefunden. Diese war sehr gut besucht und zeigte bereits einige Konsequenzen dieser Entscheidung auf (unserer Zeitung berichtete).
Von ihr werden viele profitieren, denn es geht darum, städtebauliche Missstände zu beseitigen und das Wohnumfeld für etwa 1300 Bewohner aufzuwerten. Da das die Stadt nicht komplett aus eigenen Mitteln leisten kann, will sie Fördermittel aus dem Programm „Stadtumbau Ost“nutzen. Dafür muss der Bereich des Sanierungsgebietes förmlich festgelegt sein.
Hauseigentümer in diesem 27 Hektar umfassenden Areal zwischen Bahnhofsweg und Ilm können künftig ihre Modernisierungsmaßnahmen Oberilm ist teils dörflich geprägt, wie an der Kirche und auf der Insel, hat aber auch Viertel mit mehrgeschossigen Wohngebäuden. Unter anderem in der Feldstraße (rechts unten) soll das Umfeld in den kommenden Jahren aufgewertet werden, Archiv-Fotos: Antje Köhler (), Hans-Peter Stadermann ()
einholen, was für die Mitarbeiter im Rathaus einen Mehraufwand bedeutet.
Mit der Satzung beschloss der Stadtrat keine Liste an kommunalen Maßnahmen, aber für die Erarbeitung eines Innenstadtentwicklungskonzeptes hatte sich eine Architektin den Stadtteil
genau angesehen und mögliche Projekte vorgeschlagen. So sollen die Grünflächen an den Mehrfamilienhäusern attraktiv gestaltet und Garagenstandorte geordnet werden. Wünschenswert sei auch die Ausprägung eines Stadtteilzentrums. Gemeinsam mit dem Wasser-/Abwasserzweckverband
Arnstadt und Umgebung soll unter anderem die Uferstraße grundhaft ausgebaut werden. Allerdings wartet die Stadt weiter auf das lange überfällige Hochwasserschutzkonzept des Landes.
Über Details und Prioritäten bei der Sanierung, die zunächst
auf 15 Jahre angelegt ist, wird jeweils der Bauausschuss beraten.
Wegen des Informationsbedarfes will die Verwaltung einen Flyer erstellen und zu einer weiteren Bürgerversammlung einladen. Vielleicht gleich mit einem Steuerberater, so Bürgermeister Lars Peterman (parteilos).
steuerlich geltend machen. Davon erhoffen sich Stadtverwaltung und Stadtrat einen Schub, damit auch an privaten Gebäuden Dächer erneuert und Fassaden gestrichen werden. Allerdings müssen die Eigentümer zuvor sanierungsrechtliche Genehmigungen