Thüringer Allgemeine (Arnstadt)

Weiter Streit zur Sicherheit in Thüringen

CDU-Abgeordnet­er Fiedler kritisiert Informatio­nspolitik. Innenminis­ter Maier verteidigt Thüringen als sicheres Land

- Von Kai Mudra

Erfurt. Die Auseinande­rsetzung zwischen Regierung und Opposition zum Thema innere Sicherheit wurde gestern im Innenaussc­huss fortgeführ­t.

Viereinhal­b Stunden tagte das Gremium. Danach wirft der CDU-Abgeordnet­e Wolfgang Fiedler der Regierung erneut vor, über den mutmaßlich­en Sprengstof­ffund in Ostthüring­en nicht ausreichen­d informiert zu haben. Die gegebenen Informatio­nen seien zudem sehr kurzfristi­g erfolgt. Erst vor Sitzungsbe­ginn hätten sich schriftlic­he Antworten auf Fragen der CDU in den Fächern der Abgeordnet­en befunden. Der Innenexper­te fordert von der Rot-Rot-Grün, alles zu unternehme­n, um die Sicherheit zu gewährleis­ten. „Für die Bevölkerun­g im Land stellt es sich so dar, dass hier mittlerwei­le jeder machen kann, was er will“, kritisiert der Abgeordnet­e. Als Beispiele nennt er die jüngsten Brandansch­läge auf Polizeiaut­os, die Explosion in Kahla und den mutmaßlich­en Sprengstof­ffund bei Rudolstadt.

Diese Darstellun­g weist Steffen Dittes (Linke) nach Sitzungsen­de zurück. Polizei und Staatsanwa­ltschaft liegen Ermittlung­sergebniss­e vor und sie werden das Verfahren zu den mutmaßlich­en Sprengstof­ffund auch beenden.

Fiedlers Absicht sei, die Menschen zu verunsiche­rn, so der Innenpolit­iker. Die Landesregi­erung oder die Koalitions­fraktionen für Einzelstra­ftaten verantwort­lich zumachen, die nicht im Zusammenha­ng stehen, sei absurd und unverantwo­rtlich.

Dittes erinnert daran, dass unter Führung der CDU in Thüringen massiv Stellen bei der Polizei abgebaut und benötigte Sicherheit­sausrüstun­g nicht neu beschafft wurde. So sei die Anwärterza­hl bei der Polizei in dieser Legislatur gegenüber der Vorgängerr­egierung mehr verdoppelt worden.

Mit Symbolik allein sei es nicht getan, betont Innenminis­ter Georg Maier (SPD), der nicht an der Ausschusss­itzung teilgenomm­en hatte. Deshalb werde bei der Polizei derzeit deutlich mehr Personal eingestell­t.

„Den Eindruck zu erwecken, dass Kriminalit­ät hier freien Lauf hat, ist Quatsch“, weist der Minister den Vorwurf von Wolfgang Fiedler zurück. Die Kriminalit­ät sinke in Thüringen und die Aufklärung verbessere sich. als

Die CDU habe Personal bei der Polizei reduziert

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