Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Chemnitz bestätigt Angebot für die Ostrale
Stadtverwaltung: Interesse an Ausrichtung zeitgenössischer Kunstausstellung. Mietvertrag in Dresden gekündigt
Dresden/Chemnitz. Die zeitgenössische Kunstausstellung Ostrale zieht möglicherweise von Dresden nach Chemnitz. Die Stadtverwaltung Chemnitz bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der „Dresdner Morgenpost“. Es bestehe „großes Interesse, die Ostrale mit einem Standort Chemnitz in Sachsen zu halten“, teilte die Stadtverwaltung mit. Im Juni werde der Chemnitzer Stadtrat über den Vorschlag beraten. Für den Umzug müssten noch die vertraglichen, räumlichen und finanziellen Grundlagen vorbereitet werden. Das internationale Ostrale-Treffen zeitgenössischer Künstler findet seit 2007 einmal im Jahr über mehrere Wochen hinweg statt.
Die „Morgenpost“hatte berichtet, dass Chemnitz für die Ausstellung zeitgenössischer Kunst jährlich 250 000 Euro bereitstellen will. Die Stadt wertete die Ausstellung „als ein herausragendes Projekt zur Förderung komplexer Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst“. Sie sei der Nährboden für Kunstproduktionen, Präsentationen und Interaktion im internationalen Kontext“, hieß es. In Dresden war der Ostrale der Mietvertrag am bisherigen Standort gekündigt worden.
Die Stadtverwaltung Dresden reagierte überrascht auf den Vorstoß und bedauerte die Entscheidung der Ostrale-Leitung. Sowohl die Verwaltung als auch Stadtrat hätten sich in den vergangenen Jahren intensiv mit der Zukunft der Ostrale befasst, zuletzt in einer Sondersitzung im April. Die Landeshauptstadt fördert die Ausstellung nach eigenen Angaben 2018 mit 82 000 Euro aus der kommunalen Kulturförderung. Es handele sich um die höchste Fördersumme im Fachbereich Bildende Kunst für einen einzelnen Träger, hieß es.
Nach Angaben der Stadtverwaltung kostet die Sanierung des derzeitigen Standortes der Ostrale in den ehemaligen Futterställen im OstraGelände rund elf Millionen Euro. Über die Finanzierung werden Stadtverwaltung und Stadtrat noch beraten. Ein detailliertes und schlüssiges Konzept der Ostrale für einen ganzjährigen Betrieb des sanierten Gebäudes sei jedoch bislang noch nicht vorgelegt worden.
Die Messe Dresden habe der Ostrale angeboten, die Ausstellung 2019 mit einer verkürzten Laufzeit in ihren Räumlichkeiten zu veranstalten. Das Angebot nahm die Ostrale der Stadtverwaltung zufolge bisher nicht an. Chemnitz und Dresden wollen sich 2025 um den Titel Europäische Kulturhauptstadt bewerben.