Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Thüringer Waldrandroute soll 2019 den Bauabschnitt Ilmenau erreichen
Förderung beantragt für Spange zwischen Oberpörlitzer Straße und Ortsteil Roda. Radweg soll über neue Ilm-Brücke verlaufen
Ilmenau. Die Thüringer Waldrandroute, ein überregionaler Fahrradweg von Saalfeld nach Eisenach, wird die Ilmenauer Innenstadt komplett durchqueren. Das ist das Ergebnis von Abstimmungen zwischen der Stadtverwaltung, dem Landkreis und dem Ortsverband des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Lediglich einige Details hinsichtlich der genauen Routenführung müssen geklärt werden, sagte Thomas Schmidt, Mitarbeiter im Hauptamt des Rathauses und Ilmenaus Fahrradbeauftragter.
So kommt der Radweg über die ehemalige Trasse der Großbreitenbacher Eisenbahn an die Stadtgrenze heran und soll von dort aus weiter bis zum Trieselsrand führen. Hier wird die Ilm voraussichtlich mit Hilfe der neuen Brücke überquert, deren Neubau anstelle des vorhandenen Zugangs zu einer Pegelmessstation in diesem Jahr geplant ist. Über die Langewiesener Straße geht des dann zur Krebswiese und weiter über die Nelson-Mandela-Brücke.
Die Strecke verläuft anschließend am Bahnhof vorbei, durch das Stadtzentrum bis zum Markt. Die Route folgt der Oberpörlitzer Straße bis zum Bahnübergang, wo sie nach links auf einen Feldweg abbiegt.
Asphalt oder Schotter für Abschnitt nach Roda
In den Ausbau dieses Abschnitts soll im Bereich Ilmenau das meiste Geld fließen. Wie Katharina Cherubim, die Fahrradbeauftragte des Ilm-Kreises, am Dienstag bei der Politikerradtour sagte, wurden für den Teil der Strecke mittlerweile Fördermittel beantragt. Am Ausbau der Thüringer Waldrandroute beteiligt sich das Land mit einer Förderung von 90 Prozent für den reinen Radweg. Überall dort, wo die Strecke auf landwirtschaftlichen Wegen verläuft, werden 65 Prozent der Kosten übernommen.
Ob die Verbindung zum Ortsteil Roda aber asphaltiert oder lediglich mit Schotter präpariert wird, ist offen. Wie am Rand der Radtour bekannt wurde, sollen Naturschützer bereits ihr Veto gegen eine feste Oberfläche eingelegt haben. Ohnehin passiert hier in diesem Jahr nichts mehr: Erst 2019 soll der Abschnitt in die Kur kommen.
Dass Radreisende aus Richtung Roda auch diese Strecke nutzen, das ist noch nicht entschieden. Die bisherige Führung sieht vor, die Radfahrer über die Erfurter Straße zu leiten. Geht es nach dem Fahrradbeauftragten Thomas Schmidt, würde die Route in beide Richtungen auf dem Weg oberhalb des Bahndamms verlaufen. „Hier ist mehr Landschaft erlebbar und die Strecke auch deutlich entspannter zu fahren – vor allem mit Kindern“, schätzte er ein.
Doch dafür müsste der Wiesenweg, derzeit eine Einbahnstraße, für Radfahrer in beide Fahrtrichtungen geöffnet werden. Dieses Thema werde man noch einmal mit der unteren Straßenverkehrsbehörde besprechen, sagte Schmidt. Einig sind sich die Beteiligten, dass die Radroute durch Roda über die Elgersburger Straße geführt wird. Den kleinen Schlenker über die Tankstelle hält der stellvertretende Vorsitzende des ADFC Ilmenau, Raik Riedel, zum einen für zu umständlich – und zum anderen für gefährlich wegen der Ein- und Ausfahrt der Tankstelle und der steilen sowie auch noch gepflasterten Rosengasse in Roda. Wenn die Thüringer Waldrandroute im Ortsteil auf den Gera-Radweg stößt, muss noch im Moortal bei Elgersburg eine Schwachstelle beseitigt werden: Dort haben Regenfälle Geröll auf den Radweg gespült und ihn in einem Abschnitt schwer passierbar gemacht. Volker Fölsche, Ilmenaus früherer Fahrradbeauftragter, wünscht sich in diesem Fall eine dauerhafte Lösung.
Im vergangenen Jahr wurden Abschnitte der Thüringer Waldrandroute im Bereich Gehren und Pennewitz gebaut. Aktuell wird ein Teilstück bei Geraberg bearbeitet. Durch den Ilm-Kreis verlaufen 30 Kilometer Strecke. Die Thüringer Waldrandroute soll die bestehenden Ost-WestStrecken durch den Freistaat – den Rennsteig-Radweg und die Thüringer Städtekette – ergänzen. Das Angebot richtet sich vor allem an Freizeitfahrer und soll wegen der vergleichsweise gemäßigten Anstiege auch für Familien nutzbar sein.