Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Wir können gesünder leben
Die individuellen Abwehrkräfte hängen auch von der Ernährung ab
Die diesjährige Grippewelle ist mit mehr oder weniger Leid und Arbeitsausfall überstanden. Leider gab es mehrere Todesfälle. Heißt es nun abwarten, bis zur nächsten Grippewelle oder sollte man nicht lieber schon jetzt mit prophylaktischen Maßnahmen anfangen, um die Abwehrkräfte zu stärken?
Viele Ärzte wussten lange vor unserer Zeit, wie es gehen kann, Krankheiten vorzubeugen. Sebastian Kneipp (1821–1897) war der Meinung: „Die Verweichlichung, behaupte ich, öffnet Tür und Tor für viele Krankheiten.“Er hatte am eigenen Leib erfahren, wie hilfreich Kaltwasseranwendungen Körper und Geist stärken und erfrischen können. Mit seinen Methoden half er vielen Menschen, sich von chronischen Leiden zu befreien und die Gesundheit zu stärken.
Verbunden mit fatalen Essgewohnheiten trägt auch die Zivilisationskost zur Schwächung unserer Abwehrkräfte bei. Trotz Überfluss an Nahrungsmitteln leiden die meisten Menschen an Vitalstoffmangel. Er entsteht durch den Verzehr von industriell hergestellten Kohlenhydraten. Das sind verschiedene Zuckerarten und Weißmehl. Beides sind Isolate, die in der Natur nicht so vorkommen. Sie wurden ihrer Vitalstoffe beraubt: Vitamine, Spurenelemente, Enzyme, ungesättigte Fettsäuren, Aromastoffe und Farbstoffe. Diese Stoffe sind aber nötig, um einen reibungslosen Ablauf der Stoffwechselvorgänge zu garantieren. Fehlen diese biologischen Wirkstoffe, wird der Mensch geschwächt. Vitaminpillen sind keine optimale Ergänzung. Sie können auch schaden.
Nicht zu unterschätzen zur Stärkung der Abwehrkräfte ist die Beachtung der Lebensgesetze im seelischen Bereich. Achtsamkeit für sich und andere, Überforderung im familiären Bereich und am Arbeitsplatz meiden, Wechsel von Anspannung und Entspannung nicht vernachlässigen, für ausreichend Schlaf sorgen, Genussmittel in Maßen. Krankheiten überfallen Menschen nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel, sondern sind die Folge fortgesetzter Fehler wider der Natur, das wusste schon Hippokrates.
Silvia Fritzsche, Niederroßla