Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Wolfsburg legt gegen Kiel vor
Der Bundesligist fährt nach 3:1 mit einem guten Polster zum Rückspiel
Wolfsburg. Die Botschaft war eindeutig: „Zweimal Vollgas“lautete das Motto, unter dem der VfL Wolfsburg abermals in der Relegation den Bundesliga-Klassenerhalt sichern will. Der erste Teil ist geglückt. Der VfL legte in einem sehenswerten Hinspiel gegen Holstein Kiel einen um ein Tor zu hohes 3:1 (2:1) vor.
Divock Origi (13.), Josip Brekalo (40.) und Yunus Malli (56.) trafen für den VfL, Kingsley Schindler (34.) zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Die Entscheidung fällt zwar erst am Pfingstmontag (20.30 Uhr) im ausverkauften Holstein-Stadion, aber die Niedersachsen sind klar im Vorteil. Sie haben aufgrund ihrer individuellen Klasse den teils offenen Schlagabtausch in der Volkswagen Arena für sich entschieden, wo eines der besseren Entscheidungsspiele der jüngeren Vergangenheit ablief.
„Vielleicht verdient einer beim VfL fast so viel wie bei uns die ganze Mannschaft“, hatte Kiels Sportchef Ralf Becker gesagt, „aber wir haben eine gute Truppe.“Voller Selbstbewusstsein – und dem Wissen, in dem ungleichen Duell aufgrund der völlig unterschiedlichen wirtschaftlichen Voraussetzungen nichts zu verlieren zu haben.
„Hinter uns allen liegen schwierige Monate. Euer Frust ist allzu verständlich“, hieß es in der Wolfsburger Stadionzeitung. Verbunden mit der Aufforderung: „Bitte glaubt uns.“Und: „Ganz Deutschland wünscht uns den Abstieg. Wir werden zeigen, dass wir es verdient haben, erste Liga zu spielen.“
Die Kieler „Störche“versuchten immer wieder selbst Akzente zu setzen. Das Team von Trainer Markus Anfang verriet zumindest in der Schlussphase, warum sie als Aufsteiger zu Recht in der Relegation stehen. Sie versäumten trotz zahlreicher Chancen das wichtige 2:3 zu erzielen. Trotzdem sind sie im Rückspiel nicht chancenlos.
„Es war ganz ordentlich, aber wir haben das vierte Tor verpasst, daher kamen wir am Ende ins Schwimmen“, sagte Wolfsburgs Kapitän Maximilian Arnold. Kiels Marvin Ducksch sagte: „Wir hätten hier mindestens ein Tor mehr verdient gehabt.“