Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Wiedersehen mit Dotchev
Der einstige Rot-Weiß-Torhüter Dirk Orlishausen verlässt Karlsruhe in Richtung Rostock
Karlsruhe. Leicht fällt Dirk Orlishausen dieser Wechsel nicht. Sieben Jahre trägt er mittlerweile das Trikot des Karlsruher SC. „Damit bin ich sogar ein Jahr länger hier als in Erfurt“, meint der Mann, der von 2005 bis 2011 das Rot-Weiß-Tor hütete und sich in Karlsruhe später den Traum von der 2. Bundesliga erfüllte.
Noch im April sah es so aus, als würde der 35-Jährige seinen Vertrag beim KSC verlängern. Doch der Verein hielt seinen langjährigen Kapitän lange hin, bot ihm dann lediglich einen Einjahresvertrag mit der Aussicht, ihn in Zukunft eventuell in den Nachwuchs einbinden zu wollen.
Das war Orlishausen zu vage. Er wollte eine gewisse Planungssicherheit über einen längeren Zeitraum und die Karriere nach der Karriere vorantreiben. Sein Ziel ist es, als Torwarttrainer zu arbeiten. Eine Möglichkeit, die ihm der FC Hansa in den nächsten drei Jahren bietet. Bis 2021 läuft der Kontrakt; außerdem soll der 1,97-Meter-Hüne als Nummer drei im Kader für eventuelle Notsituationen bereitstehen.
„Ich habe das Angebot genau geprüft und mich entschlossen, den Schritt zu wagen“, sagt Orlishausen. In Rostock hätten ihn die Bedingungen „ziemlich beeindruckt“. Ein entscheidender Fakt für sein Engagement an der Küste dürfte aber Pavel Dotchev gewesen sein. Der Bulgare hatte den Torwart im Herbst 2005 aus der 2. Rot-Weiß-Mannschaft in den Profikader geholt und praktisch über Nacht zwischen die Pfosten gestellt. Seine Premiere feierte er am 1. Oktober 2005 mit einem 2:0-Sieg über Hertha II.
„Klar hat Pavel eine wichtige Rolle gespielt“, sagt Orlishausen. „Es kann doch nichts Besseres geben, als wenn der Cheftrainer gern mit mir zusammenarbeiten will.“Seine ersten Ausbildungsmodule als Torwarttrainer hat der künftige Hanseate bereits in der Tasche; an praktischer Erfahrung mangelt es auch nicht. Insgesamt bringt es der Spätstarter auf 127 Einsätze in der 2. Bundesliga sowie 205 Spiele in der 3. Liga bzw. der damals drittklassigen Regionalliga Nord.
Die kommenden Wochen werden nur abseits des Platzes stressig. Das Haus bei Karlsruhe gilt es zu vermieten; den Umzug ins 800 Kilometer entfernte Rostock zu organisieren – und eine neue Bleibe für sich und Ehefrau Monique zu finden. Einer hat schonHilfe angeboten: Martin Pohl, UrRostocker und Orlishausens Abwehrchef damals bei Rot-Weiß.