Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Der ungeliebte Stammplatz als Vizemeister
Volleyball-Thüringenliga, Männer TU Ilmenau wieder nur zweiter – Ein Punkt fehlte
Ilmenau. Die Thüringenliga-Saison 2017/18 ist für die TU-Volleyballer beendet – und nachdem sie in den vergangenen beiden Spielzeiten dem SVC Nordhausen bzw. dem VSV Jena der Vortritt lassen mussten, landete man in dieser Saison erneut auf Platz zwei. Diesmal musste man sich einem Aufsteiger geschlagen geben – der SG Wartburgstadt Eisenach/Herleshausen – und das gerade mal mit einem Punkt Rückstand.
Lässt man die Saison, die die TU-Volleyballer mit 12 Siegen und 4 Niederlagen abgeschlossen haben, nochmals Revue passieren, so muss man feststellen: da wäre mehr drin gewesen! Die Niederlage gegen den SV Tröbnitz am ersten Spieltag war zwar ärgerlich, jedoch aufgrund der Stärke des Gegners zu akzeptieren. Gegen den Geraer VC enttäuschte man auf ganzer Linie und verlor gegen den bis dahin sieg- und punktlosen Tabellen-Letzten mit 1:3. Ebenso vermeidbar gewesen wäre die 2:3-Niederlage im Rückspiel gegen die SG HerleshausenEisenach, als man lange Zeit wie der sichere Sieger aussah.
Dass sowohl der SV Tröbnitz als auch die TU-ler gegen eine an diesem Tag überragend aufspielende und in Bestbesetzung antretende Weimarer Mannschaft teilweise chancenlos waren, war so nicht eingeplant. Kurios: am selben Tag kassierte die SG Herleshausen-Eisenach ihre einzige Heimniederlage der Saison gegen den Geraer VC – nach einer 2:0Satzführung und einer 22:17Führung im dritten Satz!
Trotz alledem gelang es TU, Tröbnitz in der Rückrunde noch zu überflügeln. Die Ostthüringer sahen lange Zeit wie das beste Team der Liga aus – gewannen 8 ihrer ersten 9 bzw. 11 ihrer ersten 13 Spiele, aber verloren die letzten drei Saisonspiele mit stark geschwächter Personaldecke allesamt und mussten ihre Meisterschafts-Ambitionen begraben.
Das Saison-Finale hätte man sich nicht spannender vorstellen können: die TU-ler hatten alle Saisonspiele bereits absolviert und fünf Punkte Vorsprung auf die Eisenacher. Diese hatten jedoch noch zwei Nachholspiele zu absolvieren – gegen Weimar und Tröbnitz – in eigener Halle vor fast 200 Zuschauern. Da ließen es sich die TU-ler natürlich nicht nehmen, das Spektakel live vor Ort als Zuschauer zu verfolgen. Jedoch mussten sie tatenlos zusehen, wie die Eisenacher sowohl die (nicht in Bestbesetzung antretenden) Weimarer sowie Tröbnitz mit 3:1 bzw. 3:0 deutlich schlugen und so die Meisterschaft perfekt machen konnten. Da sowohl Eisenach als auch die TU-ler auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichten, wird der SV Tröbnitz als Dritter sein Aufstiegsrecht in diese Spielklasse wahrnehmen.
Im Thüringen-Pokal scheiterten die TU-Männer das erste Mal seit der Saison 2014/2015 an einem anderen Gegner als dem Erfurter VC. Diesmal schieden sie im Viertelfinale gegen den VSV Jena – in der kommenden Saison in der 3. Liga spielend – mit 0:3 aus, obwohl ein Satzgewinn nach jeweils deutlicher Führung in Satz 1 und 2 absolut machbar gewesen wäre. (sz)