Thüringer Allgemeine (Arnstadt)
Eine verquerte Bilanz, ein Spickzettel und nur Auswärtssiege
Fußball-Thüringenliga: SV 09 Arnstadt will gegen Spitzenreiter SpVgg. Geratal den Lauf durchbrechen und in der Schlussphase was reißen
Arnstadt. Hätten Sie es gedacht? Die Bilanz im Kreisderby zwischen dem SV 09 Arnstadt und der SpVgg. Geratal ist völlig ausgeglichen, aber auch etwas konfus, oder besser völlig konträr. Vier Spiele gab es bisher erst. Zweimal gewann Arnstadt, zweimal die Geraberg-Geschwendaer. Vier verschiedene Spielorte gab es und auch eine völlig verschobene Bilanz. Es gab ausschließlich Auswärtssiege!
Arnstadt Trainer Thomas Giehl kramte in Weida letzte Woche einen Zettel heraus, auf dem er die „Schlussphasen-Bilanz“seiner Männer aus dem letzten Jahr, mit der aus der Thüringenliga-Saison verglich. Giehl: „Es ist eine Art Spickzettel aus unserer genialen Aufstiegssaison aus der Landesklasse. “
Ziel: Er wollte seine Männer für Nachlässigkeiten in der Schlussphase sensibilisieren. Dennoch ging das in Weida schief. In der zweiten Nachspielminute verloren sie in Weida zwei Punkte. Im letzten Jahr entschieden die „Nullneuner“neun Spiele durch Tore in der Schlussphase für sich, dieses Jahr verschenkten sie in Martinroda zwei, genau wie in Weida und ließen Druckphasen gegen Meuselwitz II, Ehrenhain, bei Schott Jena und in Weimar in diesen ominösen fünf Schlussminuten ungenutzt – vier Niederlagen, alle mit nur einem Tor, „es ist auch eine Art Lehrgeld. Mir war klar, dass wir ein halbes Jahr brauchen um die Neuen optimal einzubinden. Dass da das personelle Gerangel nicht geräuschlos abgeht, war allen klar“, so Giehl. Doch ausgerechnet das qualitative Überangebot
in der Offensive bringt mehr Problemchen, als Vielfalt – noch! Ansonsten wäre der SV 09 längst Zweiter oder Dritter, nicht Sechster. Als Aufsteiger ist die Entwicklung dennoch erstaunlich.
Zurück zu den vier bisherigen Kreisduellen. Die ThüringenligaPremiere am 9. August 2013 verlor Geratal in Geschwenda 1:3, dank zweier Lippert-Tore.
Im Rückspiel am 1. März 2014 ärgerten die Jänicke-Männer die Arnstädter von Trainer Stefan Otto, kamen durch Heyer in der dritten Nachspielminute zu einem 1:0-Sieg. Im Jahr darauf, de,m Arnstädter Abstiegsjahr siegte Arnstadt unter Torsten Fiebig in Geraberg 2:1 und verlor im Jahnstadion 0:2. Geratal wurde Vierter, Arnstadt stieg als Vorletzter ab. Lediglich Eger und Machts sind in der Bachstadt übrig geblieben, auf Gerataler Seite sind mit Kott, Bärwinkel, Behr, Wollenschläger Thorwarth, Maleße, Brandl, Seeber Keiner und Heyer zehn Spieler übrig. Der elfte Mann spielt inzwischen auf der Gegenseite: Felix Hartung.