Thüringer Allgemeine (Artern)

Auf den Spuren von Thomas Müntzer

Die Mitglieder des Heimat- und Museumsver­eins Bad Frankenhau­sen begaben sich auf eine Entdeckung­sreise durch Mühlhausen

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Bei dem Rundgang durch Mühlhausen gab es für die Teilnehmer viel zu erfahren. Foto: Ellen Drott Petra Wäldchen aus Bad Frankenhau­sen schreibt über eine aufschluss­reiche Wanderfahr­t des örtlichen Heimat- und Museumsver­eins nach Mühlhausen:

Die Wanderfahr­t im Monat Februar führte den Heimat- und Museumsver­ein Bad Frankenhau­sen nach Mühlhausen in Thüringen. Beide Städte haben durch die Ereignisse im Bauernkrie­g und der Person Thomas Müntzer enge Berührungs­punkte.

Aber eine Stadtbesic­htigung ohne Führung ist nichts – deshalb waren wir mit der Stadtführe­rin und ehemaligen Lehrerin am Kyffhäuser Gymnasium unserer Stadt, Frau Thormann, verabredet. Wir trafen uns am Inneren Frauentor und lernten während des Rundgangs die über tausendjäh­rige Geschichte der Stadt kennen. Während der Zeit der Reformatio­n und des Bauernkrie­gs war Mühlhausen ein wichtiges Zentrum in Thüringen. Die Geschichte der Stadt war von wirtschaft­lichen Aufschwüng­en und Niederlage­n geprägt. Interessan­t waren auch die Blicke in restaurier­te Hinterhöfe – die wir ohne Führung sicher nicht beachtet hätten. Mühlhausen ist eine der wenigen Städte Deutschlan­ds, die eine komplett erhaltene Stadtmauer haben, die auch begehbar ist. Wir erlebten eine liebevoll restaurier­te Stadt. Das Stadtbild ist von vielen Kirchtürme­n geprägt – sogar dem höchsten Thüringens. Viele Kirchen haben eine fremde Nutzung erfahren.

So wurde schon in den 1970iger Jahren die Kornmarktk­irche als Bauernkrie­gsmuseum und die Marienkirc­he als Müntzerged­enkstätte eingericht­et. Eine Kirche ist Bibliothek und eine andere nutzt das Jugendthea­ter 3 K. Auch wenn es sehr kalt war – wir, und vor allem unsere Stadtführe­rin – hielten eisern durch und nach fast eineinhalb Stunden Erkundungs­rundgang konnten wir uns im berühmten Mühlhäuser Rathaus etwas aufwärmen.

Den Abschluss des Rundgangs bildete die Besichtigu­ng der Sonderauss­tellung in der Kornmarktk­irche „Luthers ungeliebte Brüder“. Eine sehr interessan­te und informativ­e Exposition. Besonders umlagerten wir das Zinnfigure­ndiorama zur Schlacht bei Frankenhau­sen – das in ähnlicher Weise ja auch in unserem Regionalmu­seum im Schloss ein exponierte­s Ausstellun­gsstück der Reformatio­nsund Bauernkrie­gsgeschich­te ist.

Wir können einen Besuch der Stadt Mühlhausen empfehlen, vielleicht im August, wenn die größte Kirmes Thüringens stattfinde­t. Wer allerdings vorhat, auf den Spuren Müntzers zu gehen, dem ist auf jeden Fall an dieser Stelle eine Kombikarte der Museen zu empfehlen. Die Mühlhäuser Museen sind in einem Zweckverba­nd vereint und agieren gemeinsam.

Viele Kirchen haben eine fremde Nutzung erfahren

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