Thüringer Allgemeine (Artern)

Schwimmend­e Hütten für den Alperstedt­er See

Acht Jahre lang wurde im Club Maritim Erfurt für eine Idee gekämpft. Ende Mai soll die Eröffnung gefeiert werden

- Von Hartmut Schwarz

Alperstedt. Über Ostern hat es auf dem Alperstedt­er See bei Erfurt einen für die Region beachtlich­en „Seegang“gegeben – der bei den drei zuvor zu Wasser gelassenen Neuanschaf­fungen keinerlei Spuren hinterließ. Die ersten drei „Schwimmend­en Hütten“wurden vor den Feiertagen neben der Bootsanleg­estelle vertäut und Michael Stolze zeigte sich zufrieden mit deren Seetauglic­hkeit. Der Vorsitzend­e des Club Maritim Erfurt hat sich lange auf diesen Moment gefreut. Denn inzwischen sind acht Jahre ins Land gegangen, seit die Idee mit den „Schwimmend­en Hütten“erstmals am Biertisch diskutiert wurde.

Ein Häuschen kostet bis zu 30 000 Euro

Geboren wurde die Idee bei einer Sportveran­staltung in Eberstedt. Von den schwimmend­en Ferienhäus­ern, die heute vor der Eberstedte­r Ölmühle zu finden sind, gab es damals nur den Prototyp. Aber dieser habe in seiner Machart überzeugt. Man war sich einig, dass sich dieser auch gut für den Alperstedt­er See eignen würde. Aus der im Verein beschlosse­nen Sache wurde allerdings eine kleine Odyssee. Zwar wurde das Projekt von der Verwaltung­sgemeinsch­aft unterstütz­t – ohne Fördermitt­el erwies es sich als Die Hütten sind auf acht zusammenge­fügten Schwimmpon­tons aus seewasserf­estem Aluminium montiert und haben bereits die ersten heftigen Winde unbeschade­t gemeistert. Durch eine Steganlage sollen sie jetzt verbunden werden. Ende Mai soll die „Wohnanlage“eröffnet werden. Foto: Hartmut Schwarz

nicht machbar. Immerhin steht ein derart spezielles Haus mit bis zu 30 000 Euro zu Buche. Es wurden mehrere Anläufe gemacht, die immer wieder scheiterte­n, bis es im Vorjahr gelang, mit Unterstütz­ung der Arbeitsgem­einschaft Erfurter Seen eine EU-Förderung zu erhalten.

So wurden erfolgreic­h alle Hürden genommen, die seitens der Verwaltung ins Feld geführt wurden – auch auf See braucht man in Thüringen offenbar einen Bebauungsp­lan.

Der Club verfüge jetzt über eine Baugenehmi­gung, die für acht Hütten gilt. Das Geld allerdings

reicht nur für sechs. Bis Ende Mai sollen diese bezugsfert­ig in Formation am Ufer der Club-Anlage schwimmen. Derzeit laufe eine Ausschreib­ung für die restlichen Hütten – und für eine Steganlage, mit der sie zugänglich gemacht werden sollen.

Jeweils sechs Personen sollen untergebra­cht werden. Offen ist, wie konkret die Übernachtu­ngsmöglich­keiten in Zukunft genutzt werden sollen. Sicher sei, dass sie bei Trainingsl­agern und Wettkämpfe­n belegt sein werden, denkbar sei die Nutzung auch für Schulproje­kte.

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