Sorgen um die Rente, aber trotzdem glücklich
Studie zur Altersvorsorge: Der Thüringer ist ein skeptisches und aktives Wesen mit Liebe zum Gärtnern
Erfurt. Wie steht es um die Altersvorsorge, um die Rente und um das Leben damit? Wer wissen will, wie Menschen ticken, macht eine Studie. Das Versicherungsunternehmen Axa hat bundesweit mehr als 3300 Berufstätige und Rentner befragt, die Bestandsaufnahme zum Thema ist ernüchternd. Sieben von zehn Senioren empfinden die Höhe ihrer Rente als zu gering gemessen an ihren Beiträgen, jedem Dritten bereitet das Thema zunehmend Angst. Um besser privat vorzusorgen, fehlt es vor allem im Osten an Geld .
Vertrauen auf die Politik, die das richtet? Fehlanzeige. 71 Prozent der Befragten haben es nicht, in Thüringen sind es sogar mehr, soviel wie in keinem anderen Bundesland. Überhaupt erweisen sich die Thüringer in vielen Fragen als die größten Pessimisten. Angst vor Altersarmut, Angst vor der Euro-Krise, Angst vor einer Verschlechterung der Lebensqualität im Alter – betrachtet man die Werte, ist sie nirgends so groß wie im Freistaat. Überdurchschnittlich groß sind in Thüringen auch die Sorge um Gesundheit im Alter.
Zum Glück gibt es noch das Glück. Und da sieht es allen skeptischen Zukunftserwartungen zum Trotz gut aus. Eine große Mehrheit der Befragten fühlt sich glücklich, in Thüringen sind es 82 Prozent. Die Quellen der Zufriedenheit? So scheint das Vertrauen auf Freundschaften groß zu sein, im Thüringen am allergrößten. Nur einer von zehn Befragten sorgt sich, dass er nach dem Abschied aus dem Beruf Freunde verlieren könnte. Nirgendwo ist der Wunsch, den Ruhestand in den eigenen vier Wänden zu verbringen, so stark ausgeprägt, wie in Thüringen.
Außerdem ist der Thüringer ein aktives Wesen, das überdurchschnittlich gern wandert, Auto fährt, gärtnert und am Heim werkelt.
Auf Fernsehen als Freizeitgestaltung dagegen würden nur zwei von zehn Thüringern auf keinen Fall verzichten, so wenig wie nirgends.
Luft nach oben gibt es beim Ehrenamt, das nur fünf von hundert Befragten wichtig ist. Damit steht Thüringer aber nicht allein da, an die bayrische Spitzenquote von zehn Prozent reicht kein anderes Bundesland heran.