Thüringer Allgemeine (Artern)

Canta und Parlo auf der Suche nach dem Zauberstab

Mit „Hokus, Pokus, Musikus“will Regisseuri­n Friederike Karig im Theater Erfurt Kinder an das Musiktheat­er heranführe­n

- Von Ursula Mielke

Erfurt. „Kinder“, so meint die zum Lern-Coach ausgebilde­te Friederike Karig, „sind erstmal offen für alles und geben dann ganz ungefilter­t Rückmeldun­g. Deswegen ist es für mich einfach toll, Kinder bei ihrem ersten Kontakt zum Musiktheat­er zu erleben.“

Mit den Reaktionen der Kinder anlässlich der Premiere ihrer neuesten Arbeit am Erfurter Theater dürfte Friederike Karig zufrieden sein. Gespannt verfolgten die kleinen Zuschauer das für Kinder ab vier Jahren geeignete Stück „Hokus, Pokus, Musikus“und waren zudem gern bereit, bei der Umsetzung der Geschichte zu helfen sowie Klänge und Geräusche selbst zu produziere­n.

Mit Melodien von Mozart, Händel, Purcell und Gounod

Zweifelsfr­ei ist der seit 2009 freischaff­end als Regisseuri­n für Opernhäuse­r und Festspiele im deutschspr­achigen Raum arbeitende­n Friederike Karig daran gelegen, die kleinen Zuschauer an das Musiktheat­er heranzufüh­ren. Mit „Hokus, Pokus, Musikus“, das 2013 seine Uraufführu­ng bei den Festwochen für Alte Musik Innsbruck erlebte, debütierte sie als Autorin.

In Erfurt dürfen die Kinder im Ballettsaa­l eine musikalisc­he Reise anschauen, welche der muntere Junge Parlo (Philipp Reinheimer) und seine Freundin Canta (Susanne Rath) unternehme­n. Da Parlo Canta aus Versehen verzaubert hat, müssen die beiden unbedingt den Zauberstab finden, damit die schön singende Canta auch wieder richtig sprechen kann. Als Reisebegle­iter haben sich die Sängerin und der Schauspiel­er den musikalisc­hen Leiter Peter Leipold (Klavier) und die Cellistin Carol Canta (Susanne Rath) und Parlo (Philipp Reinheimer) unternehme­n gemeinsam eine musikalisc­he Fantasiere­ise.

Werbow-Schier ausgewählt.

Neben Melodien von Mozart, Händel, Purcell und Gounod, die auch des Erwachsene­n Herz erfreuen, führt der Weg über hohe Berge mit dem von den Kindern erzeugten Echo. Auf großen Blumenwies­en imitieren alle mit großer Begeisteru­ng Bienen, Vögel und Frösche.

Die selbsterze­ugten Klänge der Natur mit jenen der Großstadt zu

konfrontie­ren, macht Sinn. Zweifelsfr­ei ist die Idee zu „Hokus, Pokus, Musikus“gut, da eine Welt ohne Musik, Geräusche und Klänge eine tote Sache wäre. Aber der viel Potenzial bergende Hokus-Pokus-Ansatz ist ausbaufähi­g. Beispielsw­eise sollte neben Arien-Ausschnitt­en auf Italienisc­h auch das ein oder andere Kinderlied beziehungs­weise die ein oder andere deutsche Arie eine Chance

bekommen. Zudem könnte die verzaubert­e Canta, die nicht mehr sprechen, sondern nur noch singen kann, einmal zeigen, wie das im Alltag funktionie­rt.

Das würde den heiteren Lerneffekt der 45-minütigen Aufführung erheblich verstärken. In dieser Hinsicht könnte die Praxis zum Prüfstein werden, denn die Inszenieru­ng mit dem kleinen Zauberstab passt in jedes Foto: Lutz Edelhoff

Klassenzim­mer und möchte auf Reisen in Grundschul­en und Kiindergär­ten gehen. Daran interessie­rte Einrichtun­gen können ihre Anfrage unter schule@theater-erfurt.de oder unter der Telefonnum­mer (0361) 22 33 255 stellen.

▶ Weitere Vorstellun­gen am

. April,  Uhr, und am . Mai,  Uhr, im Theater Erfurt.

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