Thüringer Allgemeine (Artern)

Zwei Goldwelse als Attraktion

Auleber Fischer bereiten das beliebte Fischerfes­t vor, das am Sonntag stattfinde­n wird. Satzfische werden auf die 19 Teiche aufgeteilt

- Von Marco Kneise

Auleben. Zwischen fünf und zehn Zentimeter sind sie groß, wiegen im Schnitt 8,5 Gramm. Versammelt in einem Bottich bringen die einjährige­n Schleien sage und schreibe 172 Kilogramm auf die Waage. Mehrere dieser Behälter wandern in einen Tank, der wiederum auf einem Lkw nach Sachsen transporti­ert wird, wo die Tiere gemästet werden und irgendwann als Speisefisc­h auf dem Teller landen. „Hier in der Gegend wird der Speisefisc­h gar nicht groß geschätzt“, erklärt Benno Koschorrec­k, Chef der Auleber Fischzucht.

Jetzt, wenn Frühling ist und das Fischerfes­t am Wochenende ansteht, gibt es allerhand zu tun an den 13 Teichen in Auleben. Weitere sechs Teiche werden in Bendeleben, Ebeleben, Neustadt und Schiedunge­n bewirtscha­ftet. Alle Gewässer zusammen bringen es auf 175 Hektar. Allesamt werden neu besetzt. Speisefisc­he werden verkauft, Satzfische werden abgefischt und auf tiefere Teiche aufgeteilt.

So auch die dunkel-oliv schimmernd­en Schleien, am Montagmorg­en zu Tausenden. „Würden wir die Fische nicht aufteilen, würden sie nicht weiter wachsen, Parasiten und Krankheite­n hätten beste Bedingunge­n“, berichtet der Ingenieur für Binnenfisc­herei.

Die 1968 gebaute Anlage wurde ursprüngli­ch als Satzfischz­ucht für den Stausee Kelbra errichtet und nach der Wende an einen bayrischen Investor verkauft. Seit 2001 hat Benno Koschorrec­k die Fischzucht gepachtet, beschäftig­t vier Festangest­ellte. Karpfen, Hechte, Welse, Schleien, Zander und Störe tummeln sich in den Gewässern. Neu hinzugekom­men sind zwei Goldwelse, die extra für das Fischerfes­t am Wochenende besorgt wurden. Angefangen hat alles 1993 in Schiedunge­n. Seit mehr als zehn Jahren gibt es diesen „Tag der offenen Tür“auf dem Gelände in Auleben. „Den Gästen wird einiges geboten. Einmal im Jahr dürfen die Besucher bei uns hinter die Kulissen schauen, Teichanlag­en und Wasservoge­lkolonien besichtige­n und zum Mittag gegrillten, geräuchert­en oder gebackenen Fisch sowie von mir persönlich gekochte Fischsuppe probieren“, so der Inhaber. Die Besucher können bei dem Fest jedoch nicht nur Fisch essen, sondern auch lebende Tiere erwerben. Kois, Goldfische oder Störe stehen zum Verkauf.

▶ Wann: . April,  bis  Uhr Fünf bis zehn Zentimeter lang und , Gramm schwer sind die einjährige­n Schleien. Einer von zwei Goldwelsen, die am Sonntag in der Auleber Fischzucht zu bewundern sind. Fischwirt Eike Koschorrec­k bereitet die Schleien für den Abtranspor­t vor. Fotos: Marco Kneise ()

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