„Mit Wacker gewinne ich auch mein drittes Pokalfinale“
Nordhausens neuer Trainer Volkan Uluc verspricht, Mannschaftsgeist zu wecken. Der Berliner hat Cup-Erfahrung nach zwei Trophäen mit Jena
Nordhausen. Voller Erwartungen der Nordhäuser Fans tritt Volkan Uluc (47) als neuer Trainer bei Wacker Nordhausen an eine schwierige Aufgabe an.
Vom Rucksack war dem neuen Trainer bei seiner öffentlichen Vorstellung am späten Mittwochabend nach dem 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Lok Leipzig natürlich nichts anzumerken. Vielleicht hatte das auch etwas mit dem Spiel der Nordhäuser zu tun. Nach Wochen fußballerischer Trostlosigkeit und interner Streitigkeiten boten die Wacker-Profis bei ihrem ersten Punktgewinn gegen Lok im vierten Anlauf eine Leistung, die Uluc Hoffnung machen dürfte. Lela (48.) und Semmer (71.) trafen wie zuvor im Spiel gegen Neustrelitz zum verdienten Erfolg, der Nordhausen auf Platz sieben in der Fußball-Regionalliga Nordost springen ließ.
Doch die verbleibenden fünf Punktspiele sind nur die Vorbereitung auf Größeres. „Bis zum 25. Mai ist es nur eine kurze Zeit. Dann soll das Thüringer Pokalfinale von den Jungs gewonnen werden. Ich habe das schon zweimal mit Jena geschafft. Mit Wacker gewinne ich jetzt auch mein drittes Pokalfinale“, kündigt Uluc unter Beifall an.
Dafür will er in den nächsten Tagen die Spieler kennenlernen und für das Duell mit Rot-Weiß Erfurt eine echte Mannschaft bilden. „Ich habe das in Jena und beim BFC geschafft, also wird es mir auch in Nordhausen gelingen“, so Uluc, der übrigens bereits mit drei Jahren aus der Türkei nach Deutschland kam.
Mit Wackers Präsidenten Nico Kleofas stand er seit einem Jahr immer wieder in Kontakt. „Wir haben uns beim Friseur kennengelernt“, ulkte Kleofas in Anspielung an die Glatze beider Matadoren. Auf jeden Fall werde Kleofas seinen Nordhäuser Barbier an Uluc weiterempfehlen. Der erklärte, warum es nicht schon 2016 mit einer Verpflichtung in Nordhausen geklappt hatte. „Ich wollte meinen Fußballlehrer-Schein in Köln machen. Das ist eine Elite-Ausbildung und ich wäre von Montag bis Mittwoch nicht vor Ort gewesen. Das wäre für beide Seiten nicht korrekt gewesen“, so Uluc. Nun sei er froh, zurück in Thüringen zu sein. „Ich habe tolle Erinnerungen und mich hier immer wohl gefühlt“, so Uluc.
Am kommenden Sonntag wartet eine Reise in die Heimat des Trainers. Wacker gastiert ab 13.30 Uhr beim Berliner AK. Danach folgen mit dem BFC, Hertha BSC und Cottbus weitere „gute Vorbereitungsgegner auf das Pokalfinale“, findetUluc.
Andere Ziele hat Carl Zeiss Jena. Der Primus kann bereits heute, 18 Uhr, mit einem Sieg gegen RB Leipzig II den Staffelsieg aus eigener Kraft erreichen. Das Hinspiel verlor Jena 0:3. „Jetzt wollen wir es besser machen“, hofft FCC-Coach Mark Zimmermann.
▶ Berliner AK -- Nordhausen, Sonntag, Uhr, Poststadion Berlin Die passende Wacker-Jacke lag für den neuen Coach Volkan Uluc schon bereit. Foto: Christoph Keil