Thüringer Allgemeine (Artern)

Muskelkraf­t für den Maibaum

Zahlreiche Gäste wieder beim Maibaumset­zen in Steinthale­ben. Kirmesburs­chen stemmen Schmuckstü­ck in die Höhe

- Von Kerstin Fischer

Maibaumset­zen ist ein Steinthale­ben reine Muskelarbe­it. Steinthale­ben. Schieben, rücken, schieben... In Steinthale­ben ist das Maibaumset­zen Sache der Kirmesburs­chen. Und reine Muskelarbe­it. Zusammenge­bundene Fichtensta­ngen, mit denen das mit Wappen und einem Kranz versehene Schmuckstü­ck schrittwei­se in die Höhe gehievt wird, sind die einzigen Hilfsmitte­l.

„In Steinthale­ben wurde der Maibaum schon immer auf diese Weise gesetzt und wir wollen diese Tradition pflegen“, sagt Gary Grüneberg von den Kirmesburs­chen, die alle in orangefarb­enen Shirts stecken. Diesmal habe es der Maibaum aber wieder mal besonders in sich gehabt, berichtet er, als nach einer halben Stunde das Werk vollbracht ist: Ein neuer Baum, nach fünf Jahren sei das nötig gewesen, da müsse man sich wieder erst dran gewöhnen.

Die Steinthale­bener und ihre Gäste, die von den Biertische­n aufgestand­en sind und das Spektakel aus gebührende­m Abstand hinter rot-weißen Absperrban­d verfolgen, haben die Handys für‘s Foto gezückt und spenden tüchtig Beifall, als der Hunderte Kilo wiegende Koloss schließlic­h senkrecht in der Hülse versenkt ist und die Bänder an der Krone sanft im Wind wedeln. Nur ein einziges der Wappen, die reihenweis­e den Maibaum schmücken, musste diesmal dran glauben. Aber das wird ersetzt, versichert Grüneberg.

Maibaumset­zen ist in Steinthale­ben ein Höhepunkt im Veranstalt­ungskalend­er. Schon am Nachmittag wackelt die Hüpfburg unterm blauen Himmel, lassen sich die Gäste Kaffee und Kuchen, Würste, Bier und Brause schmecken. Für die Kinder gibt‘s einen Mini-Maibaum.

Der nächste Höhepunkt ist im Spätsommer, wenn die Kirmesburs­chen das Fußballtur­nier der Gemeinde Kyffhäuser­land ausrichten. Bis dahin ist am neuen Vereinsdom­izil zu tun. Der Verein habe die alte Gemeindega­ststätte gepachtet und will sie nun umbauen. Doch erst mal wurde am Abend noch in den Mai getanzt. Auch das so richtig traditione­ll mit echter Band. Alles andere, sagt Grüneberg mit Blick auf DJ-Veranstalt­ungen, sei mit ihm nicht zu machen. In der ersten Reihe: Gut gelaunte Besucherin­nen auf den besten Plätzen. Fotos: Kerstin Fischer

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