Muskelkraft für den Maibaum
Zahlreiche Gäste wieder beim Maibaumsetzen in Steinthaleben. Kirmesburschen stemmen Schmuckstück in die Höhe
Maibaumsetzen ist ein Steinthaleben reine Muskelarbeit. Steinthaleben. Schieben, rücken, schieben... In Steinthaleben ist das Maibaumsetzen Sache der Kirmesburschen. Und reine Muskelarbeit. Zusammengebundene Fichtenstangen, mit denen das mit Wappen und einem Kranz versehene Schmuckstück schrittweise in die Höhe gehievt wird, sind die einzigen Hilfsmittel.
„In Steinthaleben wurde der Maibaum schon immer auf diese Weise gesetzt und wir wollen diese Tradition pflegen“, sagt Gary Grüneberg von den Kirmesburschen, die alle in orangefarbenen Shirts stecken. Diesmal habe es der Maibaum aber wieder mal besonders in sich gehabt, berichtet er, als nach einer halben Stunde das Werk vollbracht ist: Ein neuer Baum, nach fünf Jahren sei das nötig gewesen, da müsse man sich wieder erst dran gewöhnen.
Die Steinthalebener und ihre Gäste, die von den Biertischen aufgestanden sind und das Spektakel aus gebührendem Abstand hinter rot-weißen Absperrband verfolgen, haben die Handys für‘s Foto gezückt und spenden tüchtig Beifall, als der Hunderte Kilo wiegende Koloss schließlich senkrecht in der Hülse versenkt ist und die Bänder an der Krone sanft im Wind wedeln. Nur ein einziges der Wappen, die reihenweise den Maibaum schmücken, musste diesmal dran glauben. Aber das wird ersetzt, versichert Grüneberg.
Maibaumsetzen ist in Steinthaleben ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender. Schon am Nachmittag wackelt die Hüpfburg unterm blauen Himmel, lassen sich die Gäste Kaffee und Kuchen, Würste, Bier und Brause schmecken. Für die Kinder gibt‘s einen Mini-Maibaum.
Der nächste Höhepunkt ist im Spätsommer, wenn die Kirmesburschen das Fußballturnier der Gemeinde Kyffhäuserland ausrichten. Bis dahin ist am neuen Vereinsdomizil zu tun. Der Verein habe die alte Gemeindegaststätte gepachtet und will sie nun umbauen. Doch erst mal wurde am Abend noch in den Mai getanzt. Auch das so richtig traditionell mit echter Band. Alles andere, sagt Grüneberg mit Blick auf DJ-Veranstaltungen, sei mit ihm nicht zu machen. In der ersten Reihe: Gut gelaunte Besucherinnen auf den besten Plätzen. Fotos: Kerstin Fischer