Kommission nimmt Arbeit auf
Konsequenz aus NSU-Mordserie
Erfurt. Nach dem Streit um den Starttermin hat die vom Landtag eingesetzte Enquetekommission zu Rassismus in Thüringen jetzt die Arbeit aufgenommen.
In der konstituierenden Sitzung wurde gestern der CDUAbgeordnete Christian Tischner zum Vorsitzenden gewählt, wie die Fraktionen von Linke, SPD, Grüne und CDU mitteilten.
Seine Stellvertreterin ist die SPD-Politikerin Diana Lehmann. Die Kommission soll aus wissenschaftlicher Sicht Ursachen, Formen und Folgen rassistischer Einstellungen und Diskriminierung untersuchen.
Die Landtagsfraktionen haben dafür externe Experten, unter anderem verschiedener Hochschulen in Deutschland, benannt. Die rot-rot-grünen Koalitionsfraktionen und die oppositionelle CDU waren sich zuletzt uneinig über den Termin der konstituierenden Sitzung gewesen.
Während die CDU eine Sitzung Mitte August unmittelbar nach der parlamentarischen Sommerpause vorgeschlagen hatte, waren die Koalitionsfraktionen für einen Termin vor der Sommerpause.
Die Rassismus-Kommission war nach einem langen Hin und Her von vier Fraktionen des Thüringer Landtages gemeinsam im Januar dieses Jahres eingesetzt worden. Dies geschah als eine Konsequenz aus der jahrelang unentdeckten rechtsextremen NSU-Mordserie. (dpa)