Das Schützenhaus fällt
Kommende Woche beginnen in Heldrungen die Vorbereitungen für den Abriss. Mitte September soll das Schützenhaus Geschichte sein
Julian Koch (19), Bufdi aus Woltersdorf:
Ich absolviere im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes in Sondershausen ein Seminar zum Thema politische Bildung. Wir sind mehr als 20 Teilnehmer aus vielen Regionen Deutschlands. Momentan machen wir eine Stadtrallye durch Sondershausen, um nach einer Beschreibung verschiedene Orte in der Stadt zu finden. Es gibt hier viele schöne Ecken, das Schloss zum Beispiel ist wunderschön. Foto: Christoph Vogel Heldrungen. Am kommenden Dienstag soll in Heldrungen mit dem Abbruch des Schützenhauses begonnen werden.
Diesen Termin nannte Ludger Thiele vom Architekturbüro Petermann, Thiele, Kochanek in Bad Frankenhausen, das die Abrissarbeiten begleiten wird. Am 4. Juli beginnen die Vorbereitungsarbeiten. Mit dem eigentlichen Abrissbeginn rechnet der Architekt Mitte Juli, wie er auf der Stadtratssitzung am Montagabend erklärte. Geplanter Abschluss ist der 15. September.
Für die Abrissarbeiten sei indes die Submission erfolgt. Zehn Firmen wurden angeschrieben, fünf hätten ein Angebot abgegeben. Günstigster Anbieter sei die Profil GmbH in Helbra gewesen, hatte Bürgermeister Norbert Enke (AfH) zuvor erklärt. Diese nehme den Abbruch für 96 390 Euro vor und läge damit sogar günstiger als erwartet. Der Abriss kostet die Stadt nichts, die Maßnahme wird zu 100 Prozent vom Land Thüringen gefördert. Das Geld stammt aus einem Förderprogramm für kleine Kommunen mit großen, leerstehenden Gebäuden.
Das einst rückübertragene Schützenhaus steht seit Jahren leer. Ursprüngliche Pläne der Stadt eines Teilabrisses mit Neubau einer Gaststätte und großem Saal sowie Wiedereröffnung als „Kultur-, Kommunikations- und Freizeitzentrum Schützenhaus“um die Jahrtausendwende hatten sich nicht umsetzen lassen. Zum Abrissumfang gehört auch die vom Hausschwamm befallene benachbarte frühere Heimbahn der SV Victoria-Kegler.
Ehe mit dem Abbruch begonnen wird, sind Versorgungsleitungen umzulegen. Unklar war am Montagabend, ob und in welchem Umfang die angrenzende Turnhalle während der Zeit der Abbrucharbeiten genutzt werden kann. Mit dem Schützenhaus verschwinden zugleich die Umkleideräume sowie der Geräteraum, die sich darin befinden. Freizeitsportler wünschen sich dennoch Nutzungsmöglichkeiten, obwohl die Pläne vorsehen, dass in der Turnhalle das ausgebaute Parkett und die Geräte gelagert werden. Der Bürgermeister kündigte an, die Zwischenlagerung im Bauhof zu prüfen. Das Schützenhaus (links) wird abgerissen. Das hat Auswirkungen auf die Turnhalle (hinten), denn damit fallen die Räume für Umkleiden und Gerätelager weg. Foto: K. Fischer