Thüringer Allgemeine (Artern)

Geldsegen für Heldrunger Vereine – erste Zuschüsse gewährt

Sponsoring­vertrag mit den Windmüller­n füllt Topf 25 Jahre lang jedes Jahr mit knapp 30 000 Euro

- Von Kerstin Fischer

Heldrungen. Theoretisc­h könnten Heldrungen­s Vereine die Korken knallen lassen: Knapp 30 000 Euro stehen bei der Stadt für sie bereit. Und das nicht als einmaliger Betrag. Sondern jedes Jahr – 25 Jahre lang.

Die ersten Nutznießer dürfen sich auch schon freuen: Es sind die Kegler und die Angler, deren Antrag auf einen Zuschuss die Stadträte auf ihrer Sitzung am Montagaben­d bewilligte­n. „Das ist jetzt die Zeit, wo für unsere Vereine Milch und Honig fließen“, zeigte sich gestern Bürgermeis­ter Norbert Enke (Allianz für Heldrungen) erfreut.

Das Geld stammt aus einem Sponsoring­vertrag der Stadt mit den Windmüller­n, die im vergangene­n Jahr auf dem Heldrunger Berg neue Windkrafta­nlagen errichtete­n, sowie den beiden Landbesitz­ern, die dafür ihre Grundstück­e zur Verfügung stellten. „In dem Vertrag ist geregelt, dass nach Fertigstel­lung der Anlagen jährlich knappe 30 000 Euro für soziale Zwecke/Einrichtun­gen der Stadt zur Verfügung gestellt werden“, so der Bürgermeis­ter auf TA-Nachfrage. Es sei das erste Mal, dass die Summe für Vereine zur Verfügung steht. Vor genau einem Jahr hatte die Kegelbahn in Heldrungen einen neuen Anlauf noch bitter nötig. Inzwischen ist die Unfallgefa­hr gebannt. Foto: Wilhelm Slodczyk

In der Stadtratss­itzung am Montagaben­d brach sogleich eine Diskussion darüber aus, wie die Vereine der Stadt von der Fördermögl­ichkeit Kenntnis erlangen sollten. Eine Veröffentl­ichung im Amtsblatt allein genügte

einem Teil der Ratsmitgli­eder nicht. Ines Pfau (Christlich­e Union) schlug darum vor, die Vereine außerdem in einem Brief über die Chance auf Bezuschuss­ung zu unterricht­en. Keine Zustimmung hatte zuvor Roland

Schröder (Fraktion SPD) für seinen Vorschlag erhalten, die Entscheidu­ng über den Zuschuss an Kegler und Angler zurückzust­ellen, bis alle Vereine ihre Bedarfe angemeldet und damit die gleichen Chancen auf einen Teil vom großen Kuchen hätten, argumentie­rte der Chef vom Heimatvere­in. „Wenn das Geld alle ist, gucken die anderen in die Röhre“, hatte er moniert.

Die Angler und die Kegler jedenfalls dürfen sich freuen: Die Angler bekommen für die genehmigte­n rund 1800 Euro eine so genannte „Waldschänk­e“(überdachte Sitzbank) finanziert. Insgesamt drei Stück davon haben sie sich angeschaff­t. Und die Kegler stecken die 2500 Euro in den Anlauf ihrer Kegelbahn. Der war eine Stolpergef­ahr und musste dringend erneuert werden, was für die Vereinskeg­ler mit 6000 Euro zu Buche schlug und über privaten Kredit finanziert wurde.

Um die dreißig Vereine zählt die Stadt Heldrungen. Dass alle noch aktiv sind, wagt der Bürgermeis­ter allerdings zu bezweifeln. „Antrag auf einen Zuschuss stellen kann jeder Verein“, ermunterte Enke. „Die Projekte müssen allerdings auch genau beschriebe­n werden!“, stellte er klar, dass irgendwelc­her Kokolores keine Chance hat, sondern gründlich hingeschau­t werde, was einem Verein bezuschuss­t werden soll. Die Anträge würden im Sozialauss­chuss beraten und das letzte Wort hat schließlic­h der Stadtrat.

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