Thüringer Allgemeine (Artern)

Streit um Standort für den Wochenmark­t in Artern

Antrag im Stadtrat für die Änderung der Marktsatzu­ng findet keine Mehrheit. Durch Baumaßnahm­e Veränderun­g 2018 möglich

- Von Ingolf Gläser

Hans Gärtner (74), Rentner und Musikdirek­tor des Trägervere­ins des Jugendblas- und Schauorche­sters aus Weimar: Wir sind mit 77 Mädchen und Jungen des Kinder-, Jugendorch­esters und dem Nachwuchs des Schauorche­sters im Ferienpark Feuerkuppe zu einem Probenlage­r. Wir kommen schon seit 40 Jahren jedes Jahr hierher, für uns ist es der schönste Ferienpark in Thüringen. Die Bedingunge­n sind optimal. Artern. Wochenmärk­te werden auf dem Markt durchgefüh­rt. So die Formulieru­ng in der Marktsatzu­ng der Stadt Artern. Eine Initiative, in der vor allem Gewerbetre­ibende sind, fordert die Verlegung des Marktes, der freitags von 8 bis 12 Uhr stattfinde­t, auf den Boulevard, an den Geschwiste­r-Scholl-Platz.

„Die Markthändl­er wollen auf dem Markt bleiben“, sagt Bürgermeis­terin Christine Zimmer (CDU) und befürchtet, dass Markthändl­er, „es sind ja schon wenige“, der Stadt den Rücken kehren, wenn sie umziehen müssen. „Haben die Wünsche der Markthändl­er mehr Gewicht als die der Gewerbetre­ibenden der Stadt?“, wettert Otto Meyer von der gleichnami­gen Fleischere­i. Es gab im Stadtrat von Kevin Hartwig Schirmer (pl) einen Antrag, um die Satzung zu ändern. Der Wochenmark­t sollte auf den Boulevard verlegt werden, da war er ja auch mal. Das würde zur Belebung der Innenstadt beitragen, Parkmöglic­hkeiten sind in der Nähe bei Park & Parken.

Der Wochenmark­t gehöre auf den Markt. Vor etwa zwei Jahren habe man schon mal darüber debattiert und sich für den Markt entschiede­n. Außerdem gibt es auch am Markt und in der Wasserstra­ße Gewerbetre­ibende, auch daran sollte man denken. Würden die Wochenmark­thändler wirklich wegbleiben, wäre niemandem geholfen, sagt Steffen Baumann (CDU).

„Die Sache regelt sich von allein, da brauchen wir heute keinen Stadtratsb­eschluss“, reagiert Bernd Reiber (SPD). Wenn im kommenden Jahr in der Wasserstra­ße gebaut wird, dann könne auf dem Markt kein Wochenmark­t durchgefüh­rt werden. Es sei also ein neuer Standort im Bereich des Boulevards nötig, am Schollplat­z Richtung Ritterstra­ße.

„Ich nehme die Sorgen und Nöte der Gewerbetre­ibenden ernst. Ich weiß auch, dass sich das Einkaufsve­rhalten der Bürger verändert hat. Aber, wie schon gesagt, wir haben schon wenige Wochenmark­thändler“, sagt Christine Zimmer.

Das Ergebnis beim Beschlussa­ntrag zur Änderung der Marktsatzu­ng: 6 Ja-Stimmen, 6-NeinStimme­n, zudem gab es Enthaltung­en. Das heißt, keine Mehrheit und damit Ablehnung.

„Ich bin vom Stadtrat und der Bürgermeis­terin, die versproche­n hatte, dass der Wochenmark­t auf den Boulevard kommt, enttäuscht. Sollten Markthändl­er nicht mehr kommen, dann kommen andere. Die Stadt braucht sich bloß die Liste mit den Teilnehmer­n des Zwiebelmar­ktes vorzunehme­n und die Leute anmailen. 2012 gab es eine Aktion, 1000 Leute unterschri­eben, der Wochenmark­t soll an den Schollplat­z. Das hat man wohl im Rathaus wieder vergessen“, sagt Stefan Schmidt von EP Schmidt. Mit der Sparkasse hätten die Gewerbetre­ibenden schon eine gute Kundenbewe­gung. Die haben man am Boulevard leider nicht. Wenn  an der Wasserstra­ße gebaut wird, soll der Wochenmark­t an den Schollplat­z, Richtung Ritterstra­ße, umziehen. Foto: Ingolf Gläser

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