Erstes Musikstadt-Projekt nimmt Gestalt an
Von der Innenstadt zum Possen sollen Wanderer künftig musikalisch bestens unterhalten werden
Sondershausen. Mit einem Lied auf den Lippen wandert es sich leichter – darum sollen Touristen in Sondershausen künftig auch mit einem kleinen Band Wanderlieder ausgestattet werden, wenn sie sich in der Touristinformation nach dem Musikwanderweg erkundigen.
Mit dem will Sondershausens Stadtmarketing-Chefin Angela Böhme das Projekt Musikstadt starten. Von der Innenstadt werden die Besucher auf dem beliebten Wanderweg übers Rondell auf den Possen geführt. Den Wanderweg gibt es ja schon, nun soll es an die Ausgestaltung gehen, berichtet Angela Böhme. Dafür waren auch die Sondershäuser aufgerufen. Mit dem Hainleite-Wanderklub, der Landesmusikakademie, verschiedenen Künstlern, Schlossmuseum, Loh-Orchester, Forstamt, Gästeführern, dem Sondershäuser Verband, aber auch Bergleuten, Schülern und der Interessengemeinschaft Residenzbahnhof habe es Gespräche gegeben, wie man den Weg nutzen kann.
Bei einem ersten Treffen habe es einen regen Ideenaustausch gegeben, so die Stadtmarketingchefin. Elf bis 14 Stationen und Den Blick über Sondershausen können Wanderer am Rondell schweifen lassen. Auch hier soll die Musikstadt künftig eine größere Rolle spielen. Archiv-Foto: Ireen Wille
Aktionspunkte auf dem rund sechs Kilometer langen Weg, den natürlich niemand vollständig ablaufen müsse, sind geplant.
Auch der Startpunkt könne individuell festgelegt werden. So sollen Besucher perspektivisch auch gleich am Bahnhof starten können. Der Unstrut-WerraRadweg werde dann eingebunden,
von dem Radfahrer direkt zum ehemaligen Südbahnhof gelangen können und, wer fit ist, auch auf den Possen.
In Innenstadtnähe sollen die Wanderer auf die Musikgeschichte aufmerksam gemacht werden. Informationstafeln und Hörbeispiele soll es geben. Am jüdischen Friedhof wird es speziell um jüdische Musik und Musiker
gehen. Je näher die Gäste dem Possen kommen, desto stärker soll die Natur eine Rolle spielen. „Die geplante Waldwildnis spielt uns da auf der einen Seite als Attraktion in die Hände, bringt auf der anderen Seite aber auch Verunsicherung“, sagt Angela Böhme. Bislang ist nicht geklärt, wie groß das geplante Urwaldgebiet werden soll oder wer den Wanderweg in Schuss halten werde. Das macht bislang der Forst.
Im Possenwald jedenfalls sollen, wenn die Pläne realisiert sind, Vogelstimmen erklingen, die Bäume auch als Lieferant von Musikinstrumenten erläutert werden, aber vor allem soll man hier auch selbst aktiv werden und Musik mit Naturmaterialien machen können.
Das Thema Musik wird auch künstlerisch weiter aufgearbeitet, beispielsweise mit Plastiken am Wegesrand. Am Rondell wird natürlich der Sondershäuser Verband akademisch-musikalischer Verbindungen eine Rolle spielen, der hier seiner Toten gedenkt.
Im August sind weitere Treffen geplant. Dann wolle man ins Detail gehen und über die musikalischen Inhalte, die Aktivstationen und die mediale Aufarbeitung sprechen. Im September werden dann alle Gruppen wieder zusammenkommen, bevor im November erneut der Antrag auf Förderung gestellt wird.
Über Mittel aus dem Programm „Leader“soll der Ausbau des Musikwanderwegs finanziert werden, erzählt Angela Böhme. Man hofft, dass es dieses Mal klappt.