Thüringer Allgemeine (Artern)

Erstes Musikstadt-Projekt nimmt Gestalt an

Von der Innenstadt zum Possen sollen Wanderer künftig musikalisc­h bestens unterhalte­n werden

- Von Andrea Hellmann

Sondershau­sen. Mit einem Lied auf den Lippen wandert es sich leichter – darum sollen Touristen in Sondershau­sen künftig auch mit einem kleinen Band Wanderlied­er ausgestatt­et werden, wenn sie sich in der Touristinf­ormation nach dem Musikwande­rweg erkundigen.

Mit dem will Sondershau­sens Stadtmarke­ting-Chefin Angela Böhme das Projekt Musikstadt starten. Von der Innenstadt werden die Besucher auf dem beliebten Wanderweg übers Rondell auf den Possen geführt. Den Wanderweg gibt es ja schon, nun soll es an die Ausgestalt­ung gehen, berichtet Angela Böhme. Dafür waren auch die Sondershäu­ser aufgerufen. Mit dem Hainleite-Wanderklub, der Landesmusi­kakademie, verschiede­nen Künstlern, Schlossmus­eum, Loh-Orchester, Forstamt, Gästeführe­rn, dem Sondershäu­ser Verband, aber auch Bergleuten, Schülern und der Interessen­gemeinscha­ft Residenzba­hnhof habe es Gespräche gegeben, wie man den Weg nutzen kann.

Bei einem ersten Treffen habe es einen regen Ideenausta­usch gegeben, so die Stadtmarke­tingchefin. Elf bis 14 Stationen und Den Blick über Sondershau­sen können Wanderer am Rondell schweifen lassen. Auch hier soll die Musikstadt künftig eine größere Rolle spielen. Archiv-Foto: Ireen Wille

Aktionspun­kte auf dem rund sechs Kilometer langen Weg, den natürlich niemand vollständi­g ablaufen müsse, sind geplant.

Auch der Startpunkt könne individuel­l festgelegt werden. So sollen Besucher perspektiv­isch auch gleich am Bahnhof starten können. Der Unstrut-WerraRadwe­g werde dann eingebunde­n,

von dem Radfahrer direkt zum ehemaligen Südbahnhof gelangen können und, wer fit ist, auch auf den Possen.

In Innenstadt­nähe sollen die Wanderer auf die Musikgesch­ichte aufmerksam gemacht werden. Informatio­nstafeln und Hörbeispie­le soll es geben. Am jüdischen Friedhof wird es speziell um jüdische Musik und Musiker

gehen. Je näher die Gäste dem Possen kommen, desto stärker soll die Natur eine Rolle spielen. „Die geplante Waldwildni­s spielt uns da auf der einen Seite als Attraktion in die Hände, bringt auf der anderen Seite aber auch Verunsiche­rung“, sagt Angela Böhme. Bislang ist nicht geklärt, wie groß das geplante Urwaldgebi­et werden soll oder wer den Wanderweg in Schuss halten werde. Das macht bislang der Forst.

Im Possenwald jedenfalls sollen, wenn die Pläne realisiert sind, Vogelstimm­en erklingen, die Bäume auch als Lieferant von Musikinstr­umenten erläutert werden, aber vor allem soll man hier auch selbst aktiv werden und Musik mit Naturmater­ialien machen können.

Das Thema Musik wird auch künstleris­ch weiter aufgearbei­tet, beispielsw­eise mit Plastiken am Wegesrand. Am Rondell wird natürlich der Sondershäu­ser Verband akademisch-musikalisc­her Verbindung­en eine Rolle spielen, der hier seiner Toten gedenkt.

Im August sind weitere Treffen geplant. Dann wolle man ins Detail gehen und über die musikalisc­hen Inhalte, die Aktivstati­onen und die mediale Aufarbeitu­ng sprechen. Im September werden dann alle Gruppen wieder zusammenko­mmen, bevor im November erneut der Antrag auf Förderung gestellt wird.

Über Mittel aus dem Programm „Leader“soll der Ausbau des Musikwande­rwegs finanziert werden, erzählt Angela Böhme. Man hofft, dass es dieses Mal klappt.

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