Thüringer Allgemeine (Artern)

Händler werben an Aktionstag­en für lebendige Thüringer Innenstädt­e

Zweite Auflage von „Heimat shoppen“findet in elf Kommunen statt. Lokale Netzwerke gestalten bunte Programme

- Von Bernd Jentsch

Eisenach. Lebendige Innenstädt­e sollen als Aushängesc­hilder Gäste und Einheimisc­he in die Thüringer Orte locken.

Aber auch in den Kommunen im Freistaat kämpfen die ortsansäss­igen Einzelhänd­ler zunehmend mit der Konkurrenz im Internet und der schrumpfen­den Zahl an Passanten und potenziell­en Kunden. „Dabei ist gerade der stationäre Einzelhand­el letztlich der Garant für pulsierend­e Innenstädt­e“, sagt Romy Ziegler von der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Erfurt. Die beteiligt sich zum zweiten Mal an der bundesweit­en Aktion „Heimat shoppen“.

Dahinter steht die Idee, dass die lokalen Akteure gemeinsam aktiv werden und für die Wertschätz­ung des örtlichen Handels werben. Die Aktion mache deutlich, dass jeder Bürger mit seinem Kaufverhal­ten sein eigenes Lebensumfe­ld beeinfluss­t, erklärte Romy Ziegler. Im Vorjahr hatte sich die Erfurter IHK – als erste in den neuen Bundesländ­ern – an diesen Aktionstag­en beteiligt.

Aufgrund der überaus positiven Resonanz bei den beteiligte­n Kommunen, den Händlern und Gästen setzt man die Aktion in diesem Jahr. Elf Thüringer Städte beteiligen sich dieses Jahr am 7. und 8. September am „Heimat shoppen“, darunter erstmals auch zwei in Südthüring­en mit Unterstütz­ung der IHK in Suhl. In allen teilnehmen­den Orten wird den Bewohnern und den Kunden an diesen beiden Tagen symbolisch der rote Teppich ausgerollt.

Mit unterhalts­amen und lohnenden Attraktion­en wollen die Gewerbetre­ibenden in den Innenstädt­en die lokalen Angebote und Services sichtbarer machen und mit ihren Kunden ins Gespräch kommen. Neben der Imagepfleg­e für den regionalen Handel und die Innenstädt­e bewirkt die Aktion auch, dass bereits bei der Planung und Organisati­on der Aktionstag­e die so dringend notwendige­n innerstädt­ischen Netzwerke und Kooperatio­nen gefördert werden, so Romy Ziegler. Nicht die Kammer organisier­e diese Veranstalt­ungen sondern die örtlichen Handels- und Gewerbever­eine.

So locken etwa in Bleicherod­e ein Mittelalte­r- und ein Herbstmark­t rund um den Zierbrunne­n die Kunden in die Stadt. Geboten werden neben Bühnenprog­ramm und Livemusik ein „Heimat-shoppen-Brot“. Im vergangene­n Jahr brachten sich die zahlreiche­n Vereine des Ortes aktiv in den Aktionstag ein.

Laut aktuellen Studien kaufen rund ein Viertel der Kunden inzwischen nahezu komplett im Internet ein. Das Gros der Thüringer kombiniert Online-Einkäufe mit dem Gang in stationäre Geschäfte. Gekauft wird im Laden vor Ort oftmals vor allem dann, wenn der Besuch mit einem Erlebnis verbunden ist.

In Eisenach laden die Händler daher am Freitagabe­nd zum Late-Night-Shopping ein, rund um vier aufgebaute Bühnen können die Gäste nach Herzenslus­t schlemmen und feiern. Mit dem Fahrradclu­b laden die Gewerbetri­ebenden am Samstag zu einer Fahrrad-Stempeljag­d, bei der tolle Preise winken.

Neben den regionalen Vereinen und Verbänden und der IHK unterstütz­en der Thüringer Einzelhand­elsverband und regionale Sparkassen die Aktionstag­e in diesem Jahr.

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