Thüringer Allgemeine (Artern)

Ursula Kießling ist 101 Jahre alt

Sie freut sich, dass die Familie zusammen ist

- Von Ingolf Gläser

Da für mich bereits das Wochenende begonnen hat, nehme ich mir Zeit für meine Freunde und Familie. Es ist wichtig, Freundscha­ften zu pflegen. Oft helfe ich auch mit in ihrem landwirtsc­haftlichen Betrieb, entweder beim Einfahren der Ernte oder wenn es darum geht, beim Werkeln an Haus und Hof mit zu helfen. Jedenfalls hat die große Trockenhei­t der vergangene­n Monate den Bauern eine schlechte Ernte beschert. Foto: Henning Most Bad Frankenhau­sen. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich so alt werde. Der 100. Und nun der 101.Geburtstag. Einigermaß­en fühle ich mich ja noch“, sagt Ursula Kießling aus Bad Frankenhau­sen und lächelt.

Gestern feierte sie das besondere Jubiläum. Das Telefon stand nicht still. Die Familie ist groß. „Es ist ein schöner und aufregende­r Tag zugleich. Wünsche habe ich speziell keine. Die Hauptsache ist, dass wir als Familie zusammen sind“, schildert sie auf TA-Nachfrage. Ursula Kießling verbrachte die längste Zeit ihres Lebens in Kelbra. Weil die Augen schlechter wurden, holte ihre Tochter Sabine Tölle sie zu sich nach Bad Frankenhau­sen und betreut sie.

„Sie ist geistig fit, verfolgt interessie­rt die Geschehnis­se in der Stadt, der Region, in Berlin und der Welt“, sagt Sabine Tölle. Bürgermeis­ter Matthias Strejc (SPD) kommt zur Tür herein, hat ein Geschenk dabei und beglückwün­scht die zweitältes­te Bewohnerin von Bad Frankenhau­sen. Es wird mit Sekt angestoßen. Die älteste Einwohneri­n ist übrigens Anneliese Baumann aus Esperstedt, sie ist 103.

Ursula Kießling feierte 1989 mit ihrem Mann die goldene Hochzeit, das war schon etwas Besonderes. Das Paar hat vier Kinder, es gibt sieben Enkel und neun Urenkel. Die Seniorin freut sich über die Großfamili­e. Und sie schaut zurück. Viele Jahre arbeitete sie in Kelbra in einem Betrieb, der Teile für Radios und Fernseher herstellte.

Ihre Leidenscha­ft in der Freizeit: das Schneidern für die vier Kinder. „Ich war auch 30 Jahre im Kirchencho­r Kelbra“, betont sie. Gerne besuchte und besucht sie Konzerte. „Da nehmen wir sie mit“, sagt Sabine Tölle. Das Telefon klingelt. „Das wird den ganzen Tag so gehen“, freut sich die 101-Jährige.

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Ursula Kießling bekommt Glückwünsc­he von Bürgermeis­ter Matthias Strejc. Foto: Ingolf Gläser

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