Geschaut in Ecken und Winkel
Im Regionalmuseum in Bad Frankenhausen gibt es eine neue Fotoausstellung, wie ein Kurgast 1986 die Stadt und Umgebung sah
Bad Frankenhausen. Unter den Kurgästen im Jahr 1986 in Bad Frankenhausen war auch ein Mann aus Berlin. Etwa vier Wochen war er hier. Und hatte in seiner Freizeit den Fotoapparat sehr oft dabei.
2001 bekam das Regionalmuseum der Stadt von diesem einstigen Gast über 300 Fotos, die die Stadt in den Herbsttagen ‘86 aus seinem Blickwinkel zeigen. Auf der Rückseite der Bilder sind, wie Museumsmitarbeiterin Antje Kuchenbecker auf Nachfrage der Thüringer Allgemeinen sagte, so manche Notizen, Kommentare, auch mit einem Augenzwinkern formuliert. Es sind aber keine Tagebuchaufzeichnungen. Antje Kuchenbecker wählte rund 100 Fotos aus und gestaltete eine Ausstellung, die an diesem Samstag im Festsaal des Museums im Rahmen eines historischen Vortragsnachmittages zum Thema „Sole und Salz“in der Pause zwischen 15.45 und 16.30 Uhr eröffnet wird. „Die Fotos zeigen den Alltag der Menschen, wie sie arbeiten und leben, sie zeigen die schönen und auch weniger schönen Seiten der Stadt damals, ebenso Dinge des Alltags. Die Fotos sind ein kleines Schaufenster in der Stadtgeschichte im Herbst 1986“, schildert die Museumsmitarbeiterin.
Zusätzlich interessant wird die Ausstellung durch den Blick in die damalige Tageszeitung „Freiheit“, um zu sehen, was im Jahr 1986 in der Stadt noch so geschah, worüber berichtet wurde. Da geht es beispielsweise um die Baumaßnahmen im Wohngebiet Tischplatt und Schackenfeld, da wurde unter anderem die Kinderkombination (später Grundschule) eröffnet.
In der Stadt wurde im Rahmen der Initiative „Schöne Stadt“viel gebaut und saniert. Die Poliklinik am Markt bekam einen Anbau, der ganze Stolz war im Stadtzentrum die Neugestaltung des Marktes und der Kräme. Auf dem Anger wurde der alte „Thüringer Hof“abgerissen, es entstand ein Neubau. Es gab auch weniger schöne Seiten in der Kurstadt: Die Luft war durch die Heizungen und Fahrzeuge nicht die Beste.
Die Fotoausstellung ist bis zum 17. Februar 2019 zu sehen.