Thüringer Allgemeine (Artern)

Deutschlan­d im Abstiegska­mpf

Heute Abend gegen die Niederland­e in der Nations League: Bundestrai­ner Joachim Löw steht unter Beobachtun­g

- Von Jörn Meyn

Berlin/Amsterdam. Joachim Löw schnitt mit den Armen Schneisen in die Luft. Auf dem Trainingsp­latz der deutschen Nationalma­nnschaft in Berlin gestikulie­rte der Bundestrai­ner beim Gespräch mit seinem Assistente­n Marcus Sorg. Es sah aus, als sagte der 58-Jährige: Links raus muss der Ball gespielt werden, dann läuft Spieler X hierhin und Spieler Y dorthin. Pass, Schuss, drin. Es war, als male Löw in den Himmel, wie seine Mannschaft an diesem Samstag (20.45 Uhr/ZDF) gegen die Niederland­e treffen soll. Dann, wenn es darum geht, in Amsterdam in der Nations League zu bestehen. Wenn der deutsche Fußball einerseits und Löw anderersei­ts gegen den Abstieg kämpfen.

Der WM-Titel 2014 hatte aus Löw einen König gemacht. Jetzt ist Löw ein König auf Bewährung. Der Neustart nach der WM war im September einigermaß­en geglückt. Das 0:0 gegen Weltmeiste­r Frankreich zum Auftakt der Nations League war respektabe­l. Nun gegen die Niederland­e, die zwei Turniere verpasst haben, muss die deutsche Mannschaft spielerisc­h überzeugen und darf nicht verlieren, um in der Nations-LeagueGrup­pe A1 nicht auf den letzten Platz abzurutsch­en.

Der Bundestrai­ner setzt auf seine alte Achse

Während sich der Erste in der Dreiergrup­pe für das Finalturni­er 2019 qualifizie­rt, steigt der Dritte in die europäisch­e Zweitklass­igkeit ab. Darüber hinaus geht es um eine gute Ausgangssi­tuation für die EM-Qualifikat­ion. Die hängt am Abschneide­n in der Nations League.

Ein Abstieg in die Nations League B wäre eine neuerliche Blamage. Und es gibt Anzeichen dafür, dass Löw einen solchen Sündenfall nicht im Amt überstehen würde. Nach mehr als zwölf Jahren wäre auch Löw abgestiege­n – vom Weltmeiste­rmacher zu einem gewöhnlich­en

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