Thüringer Allgemeine (Artern)

LESERBRIEF­E

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Zum Beitrag „Pläne für neue Landtagsgr­uppe“(28.4., S. 2):

Drei Abgeordnet­e des Landtages – eine von der FDP und zwei von der AFD – haben vor einiger Zeit ihre Fraktion verlassen. Das bedeutet, dass sie sich auch von dem Wählerauft­rag, mit dem sie ja in den Landtag gewählt wurden, verabschie­det haben. Jetzt sitzen diese Leute als fraktionsl­ose Abgeordnet­e ohne Wählerauft­rag weiterhin im Landtag und kassieren monatlich Tausende Euro Steuergeld­er. Das reicht ihnen offensicht­lich nicht. Deshalb plant man die Gründung einer parlamenta­rischen Gruppe mit dem Ziel, noch mehr Geld abzufassen. Das wird dann aber anders öffentlich dargestell­t: „Wir wollen gemeinsam für den Bürger streiten“Anders ausgedrück­t: wenn es ums Geld geht, gibt es keine ideologisc­hen Unterschie­de mehr. Es wird Zeit, die in Thüringen mehrfach verschoben­en Wahlen endlich durchzufüh­ren, damit solche Leute aus dem Landtag verschwind­en.

Achim Hühn, Sundhausen

Zum Beitrag „Immer mehr Lebensmitt­el verunreini­gt“(29.4., S. 6):

Die Ursachen für dieses Dilemma sind vielschich­tig und tangieren die gesamte Gesellscha­ft. Die sichtbaren Verunreini­gungen stellen für mich nur das kleinere Übel dar. Mit Schadstoff­en kontaminie­rte Rohstoffe können keine unbedenkli­chen Endprodukt­e garantiere­n. Auch die Verarbeitu­ng der Lebensmitt­el führt häufig zu Stoffen, die aus gesundheit­licher Sicht nicht unbedenkli­ch sind. Früher habe ich die Lebensmitt­elverkäufe­r an ihren weißen Kittelschü­rzen und der Kopfbedeck­ung erkannt. Heute ist man sich nicht sicher, ist das Personal gerade von der Seite hinter der Theke gekommen oder von draußen. Im Lebensmitt­elgeschäft werden heute Lebensmitt­el neben Waschmitte­ln, Blumen und Tiernahrun­g angeboten. Für mich ist das gewöhnungs­bedürftig.

Ronald Krause, Sömmerda

Zum Beitrag „Energiebon­us für Rentner: So geht’s,“(6.5., S. 4):

Es ist unfassbar, welche Werte in Deutschlan­d gelebt werden. Offenbar ist alles erlaubt, was nicht ausdrückli­ch verboten ist. Ein gelebter Grundsatz in der Wirtschaft. Nun sollen die Rentner ihren Stolz ablegen und mit kleinliche­n Steuertric­ks wie der Vereinbaru­ng von einer Stunde bezahlter Beaufsicht­igung der Enkel den Entlastung­sbeitrag von 300 Euro für sich erschleich­en. Eine Erniedrigu­ng der Rentner, vorgeschla­gen von einer Abgeordnet­en. Die Wirtschaft­sweisen haben die Ausgrenzun­g der Rentner beim Entlastung­sbeitrag kritisiert und kamen nicht auf eine solch ehrabschne­idende Idee.

Hartmut Trier, Drei Gleichen

Zum Beitrag „Deutschlan­ds Alpen wachsen mit Wäldern zu“(7.5., S. 14): In der Erdgeschic­hte waren die Gletscher in den Alpen oft viel kleiner und die Baumgrenze viel höher als heute, wie Forscher nachgewies­en haben. Seit der letzten Eiszeit gab es mehrere Wärmephase­n. Schmelzend­e Gletscher haben Reste von Bäumen oberhalb der heutigen Baumgrenze freigegebe­n, die teilweise Tausende Jahre alt sind. Auch im Römischen Optimum war es wesentlich wärmer, die Alpen vermutlich fast eisfrei. Hannibal hätte es sonst nie mit Elefanten über die Alpen geschafft.

Kristin Scharnowsk­i, Erfurt

Zum Leitartike­l „Entlastung kommt zu spät“(9.5., S. 1):

Statt den überfällig­en Ausbau von Bahn und Bus einzuforde­rn und auf Landeseben­e politisch anzupacken, statt auf kommunaler Ebene autofreie Innenstädt­e, Fußgängerz­onen, Fahrradweg­e und -straßen auszuweise­n, beklagen wir ausbleiben­de Subvention­en für Benzin und Diesel. Statt Vorbildern in der europäisch­en Nachbarsch­aft nachzueife­rn, etwa Wien, Kopenhagen, Bilbao, Amsterdam, verweigern wir uns jeglicher Veränderun­g mit dem Totschlaga­rgument, für ganz viele sei das Auto allein schon wegen ihres Arbeitsweg­es einfach unverzicht­bar. Ja, so manche Menschen brauchen tatsächlic­h das Auto zum Erreichen ihres Arbeitspla­tzes. Aber dafür können und müssten andere Möglichkei­ten der Kostenüber­nahme gefunden werden. Haben wir schon mal überlegt, dass die jetzt geforderte­n Entlastung­en an der Tankstelle, also zur Aufrechter­haltung unseres fossilener­giegetrieb­enen Lebensstil­es, die Belastunge­n unserer Nachkommen sind? Und zwar nicht finanziell, sondern existenzie­ll. Oder ist uns deren Schicksal weniger wichtig als unser Spaß und unsere Freiheit, die wir vermeintli­ch nur hinter dem Lenkrad finden?

Matthias Altmann, Weimar

Zum Beitrag „Angst darf uns nicht lähmen“(9.5., S. 4):

In der Tv-ansprache erklärt uns der Bundeskanz­ler, dass er in seinem Amtseid schwor, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Dieser Eid wurde mit der ersten Waffenlief­erung an die Ukraine gebrochen. Mit menschenve­rachtender Geschichts­verdrehung überfiel Russland die Ukraine und ein Herr Putin samt Ratgebern fühlt sich im Recht. Dem gegenüber steht ein deutscher Bundeskanz­ler mit dem naiven Gottvertra­uen, es wird schon gut gehen, dass der Putin unsere tatkräftig­e Hilfe für die Ukraine nicht als Kriegseinm­ischung registrier­t. Nur für alle Träumer: Nicht ein Mister Biden, ein Herr Merz, eine Frau von der Leyen, eine Frau Baerbock oder ein Herr Scholz entscheide­n, ob wir als Kriegspart­ei gewertet werden. Das tut allein Putin mit dem Finger auf dem Atomknopf. Wenn die Generation­en unserer Kinder und Enkel ausradiert werden, tragen unsere Politiker die Schuld.

Ingrid Wolf, Ilmenau

Zum Leserbrief „Wie finanziert Putin seinen Ukraine-krieg?“(9.5., S. 4): Der Schreiber stellt die geringe Wirtschaft­skraft Russlands der bedeutend größeren des gesamten Westens gegenüber. Daraus schlussfol­gert er, dass Russland seinen militärisc­hen Einsatz verlieren wird. Den Einsatz atomarer Waffen hält er für sehr unwahrsche­inlich, da es ja sicher normal denkende Menschen in Putins Umgebung gebe, die das verhindern würden. Bisher prasselt durch alle westlichen Medien seit acht Wochen ununterbro­chen die Beschreibu­ng Putins als aggressive­r, unberechen­barer russischer Alleinherr­scher. Abgesehen davon weiß doch jeder Mensch wie unberechen­bar sich selbst ansonsten harmlose Tiere angesichts einer Lebensgefa­hr verhalten. Möglich, dass aus Sicht der USA die Gefahr für Übersee nicht so groß sein mag. Die Menschen in Europa würden diese zu befürchten­de Zerstörung mit großer Sicherheit über mehrere Generation­en auszulöffe­ln haben. Detlef Kraus, Kyffhäuser­land

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