Philharmonie vor Höhepunkt der Spielzeit
Komponist Dorman dirigiert Uraufführung
Gotha/eisenach. Mit äußerster Akribie widmet die Thüringen Philharmonie Gotha-eisenach sich dieser Tage der Probenarbeit, denn am morgigen Donnerstag steht dem tapferen Orchester der Saison-höhepunkt ins Haus: Der israelische Komponist Avner Dorman (47), der als Composer in Residence agiert, bringt seine sinfonische Rhapsodie „Das fünfte Element“sowie sein 3. Klavierkonzert zur Welturaufführung. Und weil Generalmusikdirektor Markus Huber erkrankt ist, dirigiert Dorman sogar höchstselbst.
Der mehrfach ausgezeichnete Tonschöpfer aus Tel Aviv hat praktisch für alle Gattungen schon komponiert; seine bislang einzige Oper „Wahnfried“wurde 2017 am Staatstheater Karlsruhe aus der Taufe gehoben, und aus einer Fülle illustrer Konzerte ragt bislang „Frozen in Time“(2007) für
Schlagwerk hervor, das er dem ultravirtuosen Martin
Grubinger direkt auf die Schlägel verfasst hat.
Sein noch unerhörtes 3. Klavierkonzert rubriziert Dorman als „postmodernen Sturm und Drang“, weil es „extreme Emotionen und plötzliche Veränderungen zum Ausdruck bringt, von tiefer Verzweiflung bis zu völliger Ekstase“– Solist ist der junge Us-amerikaner Mackenzie Melemed. Für „Das fünfte Element“hat Dorman rund um die Welt recherchiert; seit je verarbeitet er gern multikulturelle Einflüsse aus seinem Heimatland. Was der Israeli als Dirigent zu leisten versteht, mag das Publikum nach der Pause seiner Interpretation von Sibelius’ Zweiter ablauschen. Und wer die Auftritte in Gotha und Eisenach versäumt, erhält am 21. Mai eine zweite Chance, wenn Dirigent Avner Dorman in Gotha Werken von Händel und Bach ein eigenes Concerto grosso gegenüberstellt.
Do, 12. Mai, 20 Uhr, Kulturhaus Gotha; Fr, 13. Mai, 19.30 Uhr, Landestheater Eisenach. www.thphil.de