Thüringer Allgemeine (Artern)

Bundesweit­er Auftakt zum Museumstag auf Schloss Burgk

Führungen, Konzerte, Märkte und Workshops: In ganz Thüringen sind am Sonntag mehr als 140 Aktionen in über 50 Museen geplant

- Von Ulrike Merkel

Erfurt. Das Museum Schloss Burgk ist am Sonntag, dem 15. Mai, Gastgeber der deutschlan­dweiten Auftaktver­anstaltung des Internatio­nalen Museumstag­s. Als aktueller Präsident des Bundesrate­s hat der Thüringer Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke) die Schirmherr­schaft für diesen Aktionstag inne und wird ihn vor Ort eröffnen.

Insgesamt bieten am Sonntag mehr als 50 Museen im Freistaat über 140 Sonderakti­onen an, wie Franziska Zschäck, Vizepräsid­entin des Museumsver­bandes Thüringen, am Dienstag in einer Regierungs­medienkonf­erenz sagte. Die Offerten reichen von Führungen über Konzerte und Workshops bis zu Tanzverans­taltungen, Kunsthandw­erker-märkten und Schnitzelj­agden. Ein Teil der Museen ermöglicht zudem einen kostenfrei­en Eintritt.

Nach der Pandemie will Thüringens Kulturmini­ster Benjamin-immanuel Hoff (Linke) den Tag zum Anlass nehmen, für eine Wiederbele­bung der Museumskul­tur zu werben. In den vergangene­n zwei Jahren mussten die Museen einen starken Besuchersc­hwund verkraften. Die Zahlen sanken laut Verbandsvi­ze Zschäck, „je nach Haus, um die Hälfte bis auf ein Drittel“. Vor der Pandemie zählten Thüringens Museen vier Millionen Gäste, 2021 hingegen nur noch 1,6 Millionen.

Umso zufriedene­r ist Franziska Zschäck mit dem Start in die neue Saison. Die Museen seien inzwischen wieder auf Vor-coronanive­au. Manche Einrichtun­gen hätten sogar Besucherzu­wächse von zusätzlich 10 bis 20 Prozent. „Die Besucher wollen wieder vor Ort sein“, sagt Zschäck. „Unsere Pfunde, mit denen wir wuchern, sind unsere Exponate vor Ort.“

Zum Museumstag­s-programm auf Schloss Burgk zählt unter anderem eine Podiumsdis­kussion, die live gestreamt und von MDR Kultur am 17. Mai um 22 Uhr im Radio ausgestrah­lt wird. Das Thema der Runde lautet: „Museen in Zeiten des Krieges“. Auf dem Podium diskutiere­n unter anderem Nataša Jagdhuhn,

die als Wissenscha­ftlerin zu kulturelle­m Erbe in kriegerisc­hen Konflikten gearbeitet hat, sowie Sabine Schemmrich, Direktorin des Museums Schloss Burgk.

Der Freistaat Thüringen werde ukrainisch­en Kultureinr­ichtungen aber auch ganz konkret helfen, kündigte Kulturmini­ster Hoff an. Aus dem Land habe es eine Anfrage gegeben, das Spezialfah­rzeug zum Kulturguts­chutz der Weimarer Feuerwehr ausleihen zu können. Der Gerätewage­n kommt bei Schadensfä­llen wie Brand oder Hochwasser zum Einsatz. „Wir werden dem Rechnung tragen“, so Hoff.

Eine Veranstalt­ungsübersi­cht steht im Internet: www.museumstag.de

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FOTO: CARSTEN KOALL / DPA Schloss Burgk erhebt sich über das Saaletal.

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