„Corona hat uns stark geschwächt“
Der Förderverein Schlosspark Ebeleben hat Zukunftsbedenken für die ehrenamtliche Arbeit
Ebeleben. Es hatte fast etwas Sinnbildhaftes. Als Manfred Renner zur Frühjahrsputzaktion am verabredeten Treffpunkt stand, wartete er vergebens auf Unterstützung. „Eigentlich sollte mir eine Kindergruppe helfen, aber da ist wohl etwas schief gelaufen“, erzählt er. Also machte er sich allein daran, die Hecke am oberen Parkeingang zu schneiden, so dass die Sicht auf den barocken Park frei werden kann.
Allein sind die Mitglieder des Fördervereins Schlosspark Ebeleben oft, heißt es. Gut 20 Mitglieder zählt der Förderkreis, davon sei gut die Hälfte aktiv. „Corona hat uns stark geschwächt und das Interesse bei der Jugend war ohnehin nicht sehr groß“, sagt Manfred Renner. Gemeinsam mit Edgar Reinsch und Günther Pehle versucht er, mindestens einmal wöchentlich für zwei bis drei Stunden die dringendsten Arbeiten im Park zu erledigen.
„Die Kontinuierlichkeit aber fehlt“, pflichtet ihm Edgar Reinsch bei. Ebenso wie die notwendige Technik. Zum Glück konnte man sich zuletzt einen Laubbläser borgen, um die Hänge vom alten Efeu zu befreien.
Dankbar sei man auch für die Unterstützung der Grundstücksnachbarn, die das Grenzareal in Ordnung hielten und so dem Verein und auch der Stadt Arbeit abnähmen. Aber zu tun gibt es an allen Enden
und Ecken. Und dass die Arbeit sich lohne, habe man im letzten Jahr gesehen, als der Schlosspark als Außenstandort der Buga glänzte und viele Besucher anzog.
„Mit uns stirbt die Freiwilligkeit aber aus“, sind sich die beiden Vereinsmitglieder sicher. Und wie es dann weitergehen soll, sei die große Frage. Was man sich wünsche, sei mehr Unterstützung für die gemeinnützige Arbeit. Und die Zuversicht will man trotz allem nicht verlieren.
„Es werden wieder Führungen angeboten, und wir freuen uns über jede Anfrage“, sagt Renner. Auch mit anderen Parks in der Region wolle man nun nach der Coronapause wieder in Kontakt treten, sich gegenseitig besuchen.