Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Endspiel dauert fast sechs Stunden lang
Schach-Thüringenliga: SV Ammern verliert beim SSV Vimaria Weimar knapp mit 3,5:4,5
Weimar. Vor dieser Runde in der Schach-Thüringenliga lagen beide Mannschaften mit jeweils vier Mannschaftspunkten gleichauf, so dass für beide Teams ambitionierte Partien angesagt waren.
Die Gastgeber traten mit der kompletten Aufstellung an, Ammern musste wieder auf Dawydow und diesmal auf Breuer verzichten. Zwei Partien wurden relativ schnell beendet; schon nach einer Stunde standen zwei Remisen fest. Am Brett 8 einigten sich Thomas Weiß und Ammerns Ersatzmann Matthias Klein in ausgeglichener Stellung auf die Punktteilung. Am Brett 6 täuschte Peter Salaske mit Schwarz einen gefährlichen Angriff an und bot gleichzeitig Remis an, was Finn Riedel im 14. Zug annahm. An allen anderen sechs Brettern schenkten sich die Gegner aber absolut nichts.
Und da kommt nun auch beim Schach oft die Portion Glück hinzu. Am Brett 7 hatte Ammerns Ersatz Jörg Hentrich gegen Christian Gulich einen rasanten Königsangriff inszeniert und mehrmals Gelegenheit, diesen siegreich abzuschließen. Unter den Schachspielern gibt es das Bonmot: nichts ist so schwer, wie eine gewonnene Partie auch wirklich zu gewinnen. Hentrich musste das leidvoll erfahren, verlor sogar noch, da er bei dem Angriff eine Figur geopfert hatte.
Im Mittelfeld erwiesen sich die Gäste an allen Brettern ihren Kontrahenten als ebenbürtig. Am Brett 5 gab es nach ausgeglichenem Mittelspiel zwischen Christoph Kurze und Jürgen Albrecht ein Remis. Ulrich Kampfhenkel (Brett 4) opferte gegen Michael Scheitz in der Eröffnung eine Qualität (Turm gegen Springer). Zwei dynamische verbundene Bauern, brachten ihm in der Endphase die besseren Chancen ein. Die Partie endete aber in einem gleichen Damenendspiel und damit auch mit Remis. Das gleiche Resultat an Brett 3. Ammerns Philipp Thon ließ sich vom wertzahlstarken Jörg Mysliwiec. nicht die Butter vom Brot nehmen.
Am Spitzenbrett unterstrich Michael Wegerich seine gute Form. Er stellte seinem Gegner Mathias Philipp einfach mehr Probleme. Die Partie mündete auch in ein Damenendspiel mit mehreren Bauern auf beiden Seiten, wobei der Weimarer den Nachteil des weniger geschützten Königs hatte. Sieg für den Ammerschen Vereinschef, der damit den zweiten vollen Punkt in der Serie verbuchen konnte.
Die Partie am zweiten Brett musste nun entscheiden. Ammerns Kapitän Rüdiger Schorch verlor im Mittelspiel jedoch zwei Bauern. Im Endspiel verblieb dann nur ein Minusbauer. In einem Turmendspiel besaß Michael Philipp mit zwei verbundenen Bauern dann aber alle Chancen auf den Sieg. Fast sechs Stunden zog sich die Auseinandersetzung hin und brachte den Gastgebern den äußerst knappen Sieg.