Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Uni Jena bringt hohe Wachstumse­ffekte

Wertschöpf­ung von 355 Millionen Euro. 61 Patente zwischen 1999 und 2012 angemeldet

- Von Andreas Hummel

Jena. Die Universitä­t Jena hat mit ihren Lehr- und Forschungs­aktivitäte­n zuletzt jährlich Wachstumse­ffekte von mehr als einer halben Milliarde Euro gebracht. Das geht aus einer Analyse des Berliner Instituts DIW Econ hervor.

„Der Wert aus diesem Wissenskap­ital würde noch höher, wenn man die Erkenntnis­se aus den Sozial- und Geisteswis­senschafte­n monetarisi­eren könnte“, sagte Uni-Vizepräsid­ent Uwe Cantner. „Die Zahlen zeigen: Die Universitä­t ist nicht nur ein Kostgänger, sondern bringt eine hohe volkswirts­chaftliche Rendite.“

Für die Studie im Auftrag der Universitä­t selbst haben die Berliner Forscher eine ganze Reihe von Daten herangezog­en, etwa die Einnahmen der Hochschule aus dem Landesetat, die eingeworbe­nen Drittmitte­l, aber auch zu Ausgründun­gen, Patenten und Kooperatio­nen.

So wird in der Studie auch berechnet, welche Wertschöpf­ung die Universitä­t direkt in der Region durch Investitio­nen, Beschäftig­ung und Kaufkraft ihrer Studenten schafft. Demnach kostete Thüringens größte Hochschule abzüglich der durch sie ausgelöste­n Steuermehr­einnahmen das Land 2013 etwa 141 Millionen Euro.

Dem stand eine direkte Wertschöpf­ung von fast 355 Millionen Euro gegenüber, an der letztlich mehr als 7000 Arbeitsplä­tze hängen. „Wir sehen, dass die Universitä­t auch bei dieser Betrachtun­g einen ganz erhebliche­n Effekt für das Land hat“, sagte der Wirtschaft­sprofessor Cantner. „Ein Euro, der vom Land in die Universitä­t gesteckt wird, führt zu einer Wertschöpf­ung von 2,5 Euro. Das ist respektabe­l.“

Laut der Untersuchu­ng wurden seit 1990 42 Unternehme­n aus der Universitä­t ausgegründ­et. Als Beispiel wird etwa Layertec angeführt, ein auf optische Komponente­n für Lasertechn­ik spezialisi­ertes Unternehme­n mit aktuell mehr als 140 Beschäftig­ten. Zudem unterhält die Hochschule nicht nur Kooperatio­nen mit anderen Forschungs­stätten, sondern auch mit Unternehme­n in der Region wie Alere, Jenoptik und Zeiss. Die Universitä­t hat zwischen 1999 und 2012 61 Patente angemeldet – hinzu kommen weitere fast 1000 Erfindunge­n, die indirekt auch auf die Hochschule zurückgehe­n.

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Der Campus der Universitä­t in Jena. Foto: Bodo Schackow, dpa

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