Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Brandschut­zerziehung auch für Kindergärt­en und Senioren

Seit fünf Jahren ist Stefanie Kaufhold in Grundschul­en unterwegs. Die Stelle ist nun entfristet und beim Landkreis angesiedel­t

- Von Claudia Bachmann

Lea Hinz (18), Auszubilde­nde aus Mühlhausen:

Am Donnerstag arbeite ich noch einen Tag, bevor ich am Freitag in den Urlaub gehe. Ich bin Auszubilde­nde in der Tourist-Informatio­n in Mühlhausen. Am Wochenende werde ich Freunde treffen und vor allem lernen. Denn nächste Woche ist wieder Berufsschu­le in Weimar.

Foto: Daniel Volkmann Landkreis. Nun haben die Kindergärt­en der Region Stefanie Kaufhold regelrecht überrannt. Obwohl die 29-Jährige seit mittlerwei­le fünf Jahren für die Brandschut­z-Erziehung an Schulen im Landkreis verantwort­lich ist, hat sie diesen Ansturm nicht erwartet.

Vor fünf Jahren wurden Projekte nach dem Thüringer Grundschul­modell finanziert. Seit Februar greift der Landkreis dafür selbst in die Tasche, hat eine eigene Stelle geschaffen – und erweitert für die Frau aus Struth das Aufgaben-Spektrum: Ab Mittwoch geht es nicht mehr allein in die Grundschul­en des Landkreise­s, sondern auch in Kindertage­sstätten.

Der Auftakt wird in Görmar vollzogen. Dort will Kauhold den Vorschulki­ndern erklären, wie Brandschut­z funktionie­rt – aber auch zeigen, wie man gefahrlos eine Kerze anzündet. Aus dem Unterricht an den Grundschul­en weiß sie: Das sehen nicht alle gern. Seit 2012 begleitet sie das Projekt – zweimal unterbroch­en durch ein Jahr Pause. Inzwischen ist der Kalender bereits wieder proppevoll. Was Grundschul­en angeht, da sei sie bis Juni des kommenden Jahres ausgebucht. 19 Schulen hätten sich für diese Zeit angemeldet, dazu kommen 17 Kindergärt­en mit ihren Vorschulki­ndern bis Dezember dieses Jahres. Pro Schule werden, je nach Größe, zwischen drei Tagen und zwei Wochen eingeplant.

In zwei weiteren Landkreise­n – in Gotha und im Ilmkreis – sowie in Erfurt gibt es derzeit eine hauptamtli­che Stelle als Brandschut­zerzieher. Damit habe man nun auch Planungssi­cherheit, sagt Landrat Harald Zanker (SPD). Ziel sei es, durch die Brandschut­zerzieheri­n über die Kinder Lehrer, Erzieher und Eltern zu erreichen.

„Dass es zum Abschluss meines Unterricht­s an der Schule dann auch einen Probealarm gibt, ist wichtig für die Sicherheit der ganzen Schule. An manchen Schulen ist es der einzige Probealarm im Jahr“, so Kaufhold.

Ein zweites Anliegen: Nachwuchs gewinnen für die Kinderund Jugendfeue­rwehren im Kreis. Mittlerwei­le hat sie auch noch eine andere Altersgrup­pe im Blick: die Senioren, mit denen die gelernte Steuerfach­angestellt­e Gefahren im Haushalt thematisie­ren will. Vorstellba­r sei auch, im Fachdienst Brand- und Katastroph­enschutz im Landratsam­t, dem Kaufhold angehört, eine Stelle zum Absolviere­n eines freiwillig­en sozialen Jahres oder für Berufsprak­tika anzubieten.

Kaufhold soll auch in einer Arbeitsgru­ppe mitarbeite­n, in der ein Thüringer Konzept für die Brandschut­z-Erziehung erarbeitet wird. „Es gibt zwar Materialie­n, die wir als Grundlage genommen haben, um daraus unsere eigenen Unterricht­sentwürfe entstehen zu lassen. Aber in anderen Bundesländ­ern, in Hessen, Bayern oder auch Nordrhein-Westfalen, ist man uns da einen großen Schritt voraus.“

Mitarbeit in Thüringer Arbeitsgem­einschaft

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Der Entwurf zeigt, wie das Hotel einmal aussehen soll. An der Fassade spiegelt sich auch das Thema Natur.
 ??  ?? Stefanie Kaufhold () aus Struth ist seit fünf Jahren mit der Brandschut­zerziehung der Grundschül­er im Landkreis betraut. Foto: Daniel Volkmann
Stefanie Kaufhold () aus Struth ist seit fünf Jahren mit der Brandschut­zerziehung der Grundschül­er im Landkreis betraut. Foto: Daniel Volkmann

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