Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Mehr Raum für die Jüngsten
Feierliche Einweihung des Anbaus im evangelischen Kindergarten in Ufhoven. 220 000 Euro wurden investiert
Ufhoven. Für die Mädchen und Jungen waren die Bauarbeiten am evangelischen Kindergarten in Ufhoven eine Sensation. Fast täglich haben sie am Zaun gestanden und zugesehen, wie der Erweiterungsbau wächst. Am Freitag ist er feierlich eingeweiht worden.
Zwar konnten die Kinder auch den Malern über die Schultern schauen. Aber wie der fertiggestellte Raum aussieht, das wollten die Erzieherinnen bis zuletzt geheimhalten. Nach dem Mittagsschlaf wurden die Kleinen hineingeführt zu dem Grüppchen von Gästen, das sich bereits versammelt hatte. „Ihr wart also noch nicht hier“, sagte Superintendent Andreas Piontek zu den Kleinen. „Doch“, gab die fünfjährige Paula zu, „ich habe schon gelunzt.“
Unterkommen sollen in dem neuen Anbau die jüngsten Kindergartenkinder. Sie brauchten dringend einen separaten Bereich, erklärte die Leiterin der Einrichtung, Karin Bauer. Denn sie haben andere Bedürfnisse als größere Kinder, brauchen einerseits Raum zur Entfaltung, anderseits Ruhe. Auch sei der Bedarf an Kindergartenplätzen für die Kleinen unter drei Jahren höher als eingeplant.
Jetzt hat der evangelische Kindergarten Kapazitäten für zehn Einjährige, derzeit besuchen sechs Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe die Einrichtung.
Ein dreiviertel Jahr haben die Bauarbeiten gedauert. „Die Handwerker haben große Rücksicht genommen“, so Karin Bauer. So haben sie zum Beispiel in der Mittagszeit oft Arbeiten erledigt, die den Mittagsschlaf der Kinder nicht störten.
Pfarrer Dirk Vogel und Superintendent Andreas Piontek gaben dem Anbau ihren Segen. Sie lobten vor allem das gelungene Miteinander. Denn das Land, die Stadt, die Kirchengemeinde und der Kirchenkreises haben den Anbau möglich gemacht. Rund 220 00 Euro wurden investiert. Entstanden ist im Anbau ein großer Gruppenraum, eine Garderobe sowie ein Waschraum.
Im Garten müssen noch Restarbeiten erledigt werden. Der Bereich ist trotz Anbau nicht kleiner geworden. Denn die Kirchengemeinde gab den ehemaligen Pfarrgarten dazu. „Wir sind ein naturnaher Kindergarten, wir legen Wert auf Bewegung“, machte Karin Bauer deutlich. Zurück zum Ursprung sei das Motto. Ohne Druck sollen die Knirpse sich ausprobieren und entwickeln können. „Stress bekommen die Kinder noch früh genug“, erklärte Karin Bauer.
Auch die Eltern, Großeltern und andere Interessierte konnten sich am Nachmittag im neuen Gruppenraum umsehen. Denn der Kindergarten hatte zum Tag der offenen Tür eingeladen.
40 Kinder besuchen derzeit die Einrichtung, die 1934 gegründet wurde und die sich außer in der Zeit des Nationalsozialsozialismus immer in kirchlicher Trägerschaft befand.