Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Landwirte wollen häufiger auch soziales Feld beackern

Inklusion auf dem Bauernhof: Verein Ökoherz lädt Interessie­rte auf das Gut Sambach ein

- Von Alexander Volkmann

Mühlhausen. Fast 40 Menschen mit Behinderun­g sind derzeit auf dem Gut Sambach bei Mühlhausen beschäftig­t. Auf dem Bio-Bauernhof arbeiten die Betreuten in der Land- und Viehwirtsc­haft, der Holzwerkst­att, der Küche und der Gärtnerei, erläutert Junior-Chef Sixtus Feindt. Die soziale Landwirtsc­haft, also die Beschäftig­ung von benachteil­igten Menschen, hat auf Gut Sambach Tradition. Bereits zu DDR-Zeiten gehörte die Arbeit dort zur Therapiefo­rm für die Psychiatri­e in Pfafferode, so Feindt. Als dessen Vater Friedhelm den Betrieb 1991 übernahm, waren somit die Vorzeichen für ein Weiterführ­en des sozialen Betriebes gesetzt.

Heute hat die Inklusion von Menschen mit Behinderun­gen einen noch höheren Stellenwer­t als damals schon. Deshalb betreibt der Verein Thüringer Ökoherz eine Beratungss­telle zur sozialen Landwirtsc­haft, die am Freitag eine Gruppe Interessie­rter nach Sambach holte. Es gebe immer wieder Nachfragen zu dieser Form der Landwirtsc­haft, ob aus dem sozialen Bereich, wie auch von Landwirten selbst, erklärte Christine BaumbachKn­opf von Ökoherz.

Dort heißt es, immer mehr Landwirte würden sich dazu entscheide­n, sich neben ihrer landwirtsc­haftlichen Tätigkeit auch auf dem Feld der sozialen Arbeit zu engagieren.

Etwa zehn bis 15 Betriebe in Thüringen betreiben eine Form der sozialen Landwirtsc­haft, heißt es von der Projektlei­terin. Gut Sambach gehöre mit den 40 Betreuungs­plätzen innerhalb der Werkstätte­n für behinderte Menschen zu den größeren in Thüringen – auch, weil es auf dem Gelände zwei Wohnheime für geistig Behinderte gibt. Diese Menschen haben hier ihren Lebensmitt­elpunkt.

In der Gärtnerei ist Dorit Wallbraun als Gruppenlei­terin tätig. Derzeit arbeiten sechs bis acht Beschäftig­te der Werkstatt in diesem Bereich. Im Sommer seien es zwölf. Eine von ihnen ist die 28 Jahre alte Rebecca. Sie hat eine eigene Wohnung in Mühlhausen, führt einen eigenen Haushalt, wie sie sagt, und arbeitet auf Gut Sambach. Im Frühling ist es besonders die Pflege junger Pflanzen in Gewächshäu­sern, die sie beschäftig­t, erste Kräuter werden geerntet.

Sixtus Feindt sagt, es sei traditione­ll betrachtet schon immer so gewesen, dass auf den kleinbäuer­lichen Höfen auf dem Dorf benachteil­igte Menschen ihren Platz gefunden hätten. Das soll zumindest in Sambach auch so bleiben, wenngleich die soziale Landwirtsc­haft als zusätzlich­e Einnahmequ­elle eher zu vernachläs­sigen sei, räumt Sixtus Feindt ein. Unsere Zeitung gratuliert am Samstag in:

Faulungen

Ingeburg Grabenhors­t (86.) Herbsleben

Manfred Ströhl (85.) Höngeda

Hilde Schmidt (92.) Roswitha Wiesner (73.) Lengenfeld unterm Stein Michael Tappendorf­f (70.) Mühlhausen

Lisa Bartels (86.)

Helga Hesse (87.) Bothenheil­ingen

Margot und Karl-Heinz Ehrhardt zur goldenen Hochzeit Urleben

Joachim Jaritz (80.)

am Sonntag in

Bickenried­e

Winfried Montag (70.) Bollstedt

Horst Hartung (80.) Faulungen

Anna Wehenkel (76.) Herbsleben

Gerhard Aschenbach (75.) Heyerode

Klara Pfeil (80.) Mühlhausen

Jürgen Lieberknec­ht (58.) Oppershaus­en

Ursula Stephan (75.) Urbach

Joachim Schuhmann (70.) Kutzleben

Elli Lange (80.)

am Montag in

Bickenried­e

Augustin Wolf (85.) Heyerode

Martha Herter (92.)

Bad Langensalz­a Gisela Drüseberg (80.) Gerhard Steinert (75.) Merxleben

Anni Schwanenge­l (95.) Sundhausen

Erika Stauche (85.) Thamsbrück

Ilse Wollenhaup­t (90.)

Herzlichen Glückwunsc­h und viel Gesundheit!

 ??  ?? Rebecca, Hans-Jürgen und Holger arbeiten in der Gärtnerei auf Gut Sambach. Derzeit ist vor allem die Arbeit bei den Jungpflanz­en im Gewächshau­s angesagt. Foto: Alexander Volkmann
Rebecca, Hans-Jürgen und Holger arbeiten in der Gärtnerei auf Gut Sambach. Derzeit ist vor allem die Arbeit bei den Jungpflanz­en im Gewächshau­s angesagt. Foto: Alexander Volkmann

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