Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Fünftes Remis in Serie
FC Rot-Weiß punktet beim 1:1 in Chemnitz, bleibt aber weiter in Abstiegsgefahr. Freitag zu Hause gegen Regensburg
Philipp Klewin
Christoph Menz
Mario Erb
Jens Möckel
Luka Odak
Liridon Vocaj
Okan Aydin
Theodor Bergmann Sebastian Tyrala
Daniel Brückner
Tugay Uzan
Carsten Kammlott (ab 46.) Christopher Bieber (ab 73.) Samir Benamar (ab 84.) 3,5 3 3 3 3 3,5 2,5
3 3,5
3 2,5 3 – – Chemnitz. Die Taschenrechner werden noch nicht rausgeholt. Auch nach dem 1:1-Unentschieden – das fünfte in Serie – beim Chemnitzer FC hat der FC RotWeiß Erfurt alles in eigener Hand, die Klasse in der 3. Liga zu halten. „Vier Punkte werden wir wohl noch brauchen“, vermutet Sportmanager Torsten Traub. Auch Trainer Stefan Krämer sieht es ähnlich, „vielleicht sogar auch fünf.“Bis zum ersten Abstiegsplatz, den der SV Werder Bremen II innehat, sind es drei Punkte. Zudem spricht die Tordifferenz bei sieben Treffern Vorsprung für die Thüringer.
„Ein Punkt, der ganz wichtig ist“, meinte Erfurts Verteidiger Luka Odak nach dem keineswegs überharten Spiel in Chemnitz, in dem Schiedsrichter Pascal Müller aus Löchgau dennoch zehn Gelbe Karten – sieben für Erfurt – verteilte. Diesen Zähler hatten sich die Erfurter aufgrund einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit auch redlich verdient. Zu diesem Zeitpunkt lagen Rot-Weiß nach einer beidseitig schwachen ersten Halbzeit 0:1 zurück. „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, sagte Trainer Stefan Krämer, „und wir haben ein doofes Tor gefressen.“
Es war in dem niveauarmen Spiel nach 23 Minuten die erste Tormöglichkeit für die Gastgeber, die Jens Möckel unglücklich mit einer zu kurzen Kopfballabwehr einleitete. Chemnitz’ Dennis Grote überlupfte Erfurts Torhüter Philipp Klewin zum 1:0 (23.). Ein „Dosenöffner“für ein besseres Spiel war es in Halbzeit eins nicht. Bezeichnend dafür, dass es erst in 36. Minute den ersten Eckball des Spiels gab. Als drei Minuten später Okan Aydin Richtung Chemnitzer Gehäuse schoss, war es der erste Erfurter Versuch, ein Tor zu erzielen. Dass es nicht mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Kabine ging, hatten die Rot-Weißen Klewin zu verdanken, der dem auf das Tor zustürmenden Florian Hansch den Ball abnahm (42.). Ein ganz anderes Gesicht zeigten die Rot-Weißen in der zweiten Hälfte. Krämer beorderte die Mannschaftsteile zehn Meter weiter nach vorne. „Wir mussten das Risiko eingehen“, erklärte der Coach, der erst nach der Pause Carsten Kammlott brachte. „Ich habe gerade nicht meine beste Phase“, weiß Erfurts TopTorjäger, der seinen letzten der zehn Saisontreffer vor über zwei Monaten bei Fortuna Köln erzielte. „‘Chipper‘ setzt sich selber unter Druck, so dass er verkrampft – auch im Training“, beschreibt Krämer. Locker wirkte Kammlott jedoch bei seinem ersten Abschluss Richtung Tor; verpasste den Ausgleich nur knapp (54.). Auch Uzan war dem 1:1 aus Kurz- und Weitdistanz innerhalb weniger Sekunden sehr nahe (56.). Dass der DeutschTürke trotzdem den Kopf oben behielt, sprach für ihn. Als Chemnitz den Power-Angriff der Erfurter abwehrte und sich befreien konnte, erzielte Uzan plötzlich aus dem Nichts den 1:1-Ausgleich. Sein Schuss aus 20 Metern wurde unhaltbar von Mbende für Kunz abgelenkt (74.).
Dass die Waage von Glück und Pech diesmal mit den Erfurtern war, erfreute Krämer. Er wusste, dass das Unentschieden verdient war, aber auch Fortuna einen großen Anteil hatte. Denn noch vor dem Ausgleich hatte Fink die große Chance mit dem 2:0 den Sack zuzumachen, traf aber alleine vor Klewin nur den Pfosten (58.). Auch fünf Minuten vor Schluss sollte das Aluminium Erfurt retten, Frahn überlupfte Klewin, zielte aber zu genau an die Latte.
Bereits am Freitag trifft der FC Rot-Weiß im drittletzten Saisonspiel auf Jahn Regensburg. „Ich finde es spannend, dass wir mal vorlegen können“, freut sich Krämer. Bei einem Sieg können die Taschenrechner weiterhin in der Schublade liegen bleiben.
Torjäger Kammlott nur zweite Wahl
▶
Weitere Fotos vom Spiel im Internet: www.thueringerallgemeine.de/sport