Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
Löwe thront auf dem Brunnen
Das historische Bauwerk direkt an der Bundesstraße in Gräfentonna wurde restauriert und nun gebührend feierlich enthüllt
Gräfentonna. Ein Symbol für die Standhaftigkeit soll der Löwe sein. Die Figur aus Ton krönt nun den historischen Brunnen in Gräfentonna. Am Samstagnachmittag wurde sie enthüllt.
Peter Masch hatte sich extra kostümiert. Er kam als Graf von Tonna. Das Adelsgeschlecht hatte einst dafür gesorgt, dass die Menschen im Ort mit Wasser versorgt sind. Graf Georg II von Tonna ließ den Brunnen 1569 bauen. Gespeist wurde er von der Östertonnaer Quelle, die auch als Sommerbergsquelle bekannt ist.
Der Löwe ist auch Wappentier von Gräfentonna. Masch hatte die Figur selbst modelliert. Sein Spezialbetrieb für Fassadenverkleidung war für die Restaurierung des Brunnens zuständig. „Die Abdeckplatte hatte eine Öffnung, diese musste geschlossen werden“, erklärte Peter Masch, wie er auf die Idee kam, den Brunnen mit einer Figur zu schmücken.
Bürgermeister Heiko Krtschil (parteilos) war stolz, dass im Brunnen endlich wieder Wasser plätschert. Denn die Restaurierung ist das erste Projekt, das er angeschoben und in seiner noch jungen Amtszeit vollenden konnte.
Viele Jahre hatte der Brunnen trockengelegen und war zur Müllkippe verkommen. 2013 wurde der historische Brunnen vorübergehend wieder in Betrieb genommen. Dass eine Solarzelle die Pumpe versorgte, hatte jedoch die Denkmalschutzbehörde auf den Plan gerufen. Dabei wollte die Gemeinde mit der Sonnenenergie das Problem lösen, dass der Brunnen auf Gemeindeland liegt, die Anschlüsse aber auf privatem Grund. Krtschil ist froh, dass sich die Kommune mit dem Hausbesitzer Hendrik Keiling einigen konnte. Die Anschlüsse, die noch im Gebäude lagen, wurde reaktiviert und für den Brunnen extra Wasser- und Stromzähler angebracht. Keilings Großvater hatte das Haus 1961 von dessen Großvater übernommen. Früher war es ein Gasthaus mit Fleischerei.
Krtschil freut sich, dass der Brunnen direkt an der Bundesstraße steht. „Er soll zeigen, dass wir hier etwas bewegen.“