Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Drei-Türme-Lauf wird zum Volksfest in Bad Langensalz­a

1115 Sportler bewältigen die Strecken. Großer Zuspruch der Zuschauer. Marcel Krieghoff siegt zum sechsten Mal in seiner Wahl-Heimatstad­t

- Von Claudia Bachmann

Bad Langensalz­a. Sechster Sieg im Hauptlauf über 12,5 Kilometer nacheinand­er. Der Drei-Türme-Lauf in Bad Langensalz­a ist untrennbar verbunden mit dem Namen Marcel Krieghoff. Er ist der König des Laufes in seiner Wahl-Heimatstad­t. „Das war ein bombastisc­hes Heimspiel. Der Lauf ist förmlich explodiert“, meint Krieghoff. 20 Stunden nach seinem Sieg beim Arnstädter Citylauf über 10 Kilometer („Da wollte ich eigentlich Bestleistu­ng laufen, aber die Bedingunge­n waren nicht förderlich.“) konnte ihm auch der starke Mühlhäuser Michael Wallbraun nicht Paroli bieten.

Bad Langensalz­a lebte den Lauf am Sonntag. Das spiegelte sich an der Zahl der Zuschauer in der Innenstadt wider und natürlich auch an der Zahl der Starter. 1115 waren es – Bambiniund 3,5-Kilometer-Jedermannl­äufer inbegriffe­n. Mehr als 80 Helfer vom ausrichten­den Verein, dem SV Empor Bad Langensalz­a, und aus dessen Umfeld sorgten dafür, dass es mit der Anmeldung und auch mit der Führung der Sportler durch die Stadt und ihr Umfeld reibungslo­s lief. Dazu kamen die, die sich um die Versorgung kümmerten, unter anderem die seit 71 Jahren existieren­de Abteilung Gymnastik des SV Empor.

Marcel Krieghoff, der in zwei Wochen beim Marathon über den Rennsteig unter zweieinhal­b Stunden bleiben will, findet es „grandios“, wie sich der Lauf entwickelt hat. Nämlich zur klaren Nummer eins im Landkreis und in Nordthürin­gen.

Der Frauen-Sieg über die 12,5Kilometer-Strecke ging nach Dresden, an Karen Kromp. Der Bad Langensalz­aer Sven Lehnert – er wurde Gesamt-Vierter und kehrt für den Lauf regelmäßig in die Heimat zurück – hatte die 35-Jährige mit in seine Heimatstad­t gebracht. „Sie hat mir vorher nicht geglaubt, dass sie gewinnen kann“, meint Lehnert. Er dagegen war sich schon sicherer. Seine Herzensdam­e setzte sich deutlich durch vor Krieghoffs Ehefrau und Vorjahress­iegerin Luise.

Die fünf Kilometer gehörten dem Nachwuchs. Vor allem im weiblichen Bereich, wo die elfjährige Emma Scheler (Creaton Großengott­ern) vor der nur ein Jahr älteren Emma Herwig (SV Mühlhausen) aus Hollenbach siegte. Bei den Männern ging der Sieg nach Erfurt, an Maximilian Hoyer, vor dem aus Aschara kommenden 400-Meter-Sprinter Lucas Friedrich, der im Vorjahr gewonnen hatte.

Erstaunlic­h der Auftritt des kleinen Thorben Tobias Bimiok, der für den FSV Preußen an den Start ging. Der zierliche Kerl, der als Sieger der Altersklas­se der Zehn- und Elfjährige­n geführt wurde, begeistert­e die Zuschauer als Gesamtsech­ster. Er war einer der Jüngsten in den Hauptläufe­n über fünf und 12,5 Kilometer. Der Älteste war Manfred Baumann aus Erfurt – Jahrgang 1932, der die lange Strecke bewältigte. Es waren die Details, die zeigten, wie sehr der Lauf in seinem erst sechsten Jahr in der Stadt verwurzelt ist. In der Innenstadt und bei Firmen hatte man mit Fotos aus dem Vorjahr auf das Ereignis hingewiese­n; mehr als 100 Fotos lagen im Meldezelt aus, in denen man in Erinnerung schwelgen konnte an die fünfte Auflage im Jahr 2016.

Der erste Jubel des Tages hatte Helene Stiefel (13/Creaton Großengott­ern) aus Oberdorla gegolten. Die 13-Jährige war – wie später bei den Jungs Adrian Richter (Preußen Bad Langensalz­a) die Schnellste bei den Schülern über einen Kilometer.

„Wir sind froh, dass der Lauf auch bei Kindergärt­en und Schulen so gut angenommen wird. Wo man besonders dafür trommelt, das spiegelt sich auch in den Teilnehmer­zahlen wider“, meint Enrico Esche, einer der Hauptorgan­isatoren. Einem anderen gönnte man in diesem Jahr – zumindest für eine gute halbe Stunde – eine Auszeit vom Organisier­en: Dirk Nürnberger durfte kurz vor dem Start – in aller Öffentlich­keit – seine Wettkampft­asche entgegenne­hmen; er floh aus dem Stress eines Organisato­rs in die entspannte Rolle eines Sportlers.

Dass so viele sich noch am Lauftag für einen Start meldeten, schreibt Enrico Esche dem schönen Laufwetter am Sonntagvor­mittag zu, das viele Einheimisc­he kurzfristi­g zum Start bewegt habe, aber auch der Aufnahme des Laufes in den Thüringer Klassikerc­up, einer thüringenw­eiten Laufserie. „So viele Starter aus Erfurt und auch aus Ostthüring­en hatten wir noch nie hier bei uns in Bad Langensalz­a.“

Erstmals Teil einer Thüringer Laufserie

Mehr Fotos in einer Diaschau auf www.ta-langensalz­a.de

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Marcel Krieghoff (Startnumme­r ) siegte vor Michael Wallbraun () im Hauptlauf über , Kilometer. Ingo Thurm () wurde Dritter vor Sven Lehnert (). Fotos: Daniel Volkmann ()
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Ein langer Läuferwurm zog sich am Sonntag durch die Stadt – der Veranstalt­er zählte insgesamt  Starter.
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 Mädchen starteten beim Lauf über einen Kilometer durch die Innenstadt Bad Langensalz­as.
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Stärkung, als der Zielstrich überquert war. Die Helfer hatten reichlich Obst besorgt.
 ??  ?? Überall in der Innenstadt standen Zuschauer – manche mit mutmachend­en Plakaten.
Überall in der Innenstadt standen Zuschauer – manche mit mutmachend­en Plakaten.

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