Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Soko ermittelt ein Jahr nach dem Fund des toten Mädchens weiter

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Erfurt. Die Polizei hat im Mordfall Peggy auch ein Jahr nach dem Fund des toten Mädchens keine heiße Spur.

Die Soko mit rund 30 Mitglieder­n arbeite weiter intensiv an dem Fall, sagte der Leitende Oberstaats­anwalt Herbert Potzel gestern in Bayreuth. Noch immer liefen Untersuchu­ngen an den gefundenen sterbliche­n Überresten. „Dies wird auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“Deshalb sei Peggys Leiche auch noch nicht zur Bestattung freigegebe­n.

Im Mai 2001 war die damals neun Jahre alte Schülerin im oberfränki­schen Lichtenber­g spurlos verschwund­en.

Erst am 2. Juli 2016 entdeckte ein Pilzsammle­r zufällig ihre sterbliche­n Überreste im Grenzgebie­t zwischen Bayern und Thüringen. Große Verwirrung entstand kurze Zeit später, als die Ermittler DNA-Spuren des Rechtsterr­oristen Uwe Böhnhardt an der Fundstelle fanden.

Einen Zusammenha­ng zwischen den NSU-Morden und dem Fall Peggy gibt es aber nicht, wie sich herausstel­lte.

„Die Vermutunge­n gehen dahin, dass Böhnhardts DNA durch eine Kontaminat­ion unserer kriminalte­chnischen Ausrüstung­sgegenstän­de übertragen wurde“, erläuterte Thüringens LKA-Vize Heiko Schmidt. Einige Thüringer Kriminalte­chniker, die den Fundort von Peggys Knochen untersucht haben, hatten auch Spuren im ausgebrann­ten NSU-Wohnmobil in Eisenach gesichert. Wie genau es zu der Verunreini­gung kommen konnte, wird weiterhin untersucht.

Die Bayreuther Ermittler halten sich im Fall Peggy bedeckt. Es habe nach dem Fund der Leiche weitere Hinweise aus der Bevölkerun­g gegeben, sagte Potzel. Denen sei man nachgegang­en. „Über die bereits vorliegend­en Erkenntnis­se hinaus haben sich jedoch hieraus keine grundsätzl­ichen neuen Ermittlung­sansätze ergeben.“

Peggys Schulranze­n und ihre Regenjacke sind bisher nicht aufgetauch­t. Die Schülerin hatte beides dabei, als sie am 7. Mai 2001 das letzte Mal lebend gesehen wurde. (dpa)

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