Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Deutscher Wandertag in Eisenach: Läuft gut!

Die Nachfrage nach Übernachtu­ngen in der Region übertrifft die Erwartunge­n. Vom 26. bis 31. Juli begleiten 270 Wanderführ­er die Gästeschar aus ganz Deutschlan­d

- Von Peter Rathay

Eisenach. „Wandern auf Luthers Spuren“– unter diesem Motto werden Ende Juli rund 30 000 Gäste aus ganz Deutschlan­d in der Wartburgre­gion erwartet. „Wir freuen uns darauf, Gastgeber des 117. Deutschen Wandertage­s zu sein“, erklärte gestern Eisenachs Oberbürger­meisterin Katja Wolf. Seit dem Jahr 2013, als die Stadt den Zuschlag bekam, habe man sich auf das Großereign­is vorbereite­t.

Die Wanderschu­he liegen also allerorten griffberei­t. Auch bei den rund 270 ehrenamtli­chen Wanderführ­ern, die die Gäste auf insgesamt 294 Wanderunge­n zwischen Nationalpa­rk Hainich, Rhön, Rennsteig und Thüringer Wald begleiten. „Die Nachfrage ist riesig und wir haben die Chance, unsere Stadt und die Region noch bekannter zu machen“, sagte Wolf weiter.

Schon jetzt ist in Eisenach für die Zeit kein Hotelzimme­r mehr zu bekommen. Die Gäste müssen ausweichen, nach Mühlhausen, Friedrichr­oda oder Tabarz. Auch Wirtschaft­sminister Wolfgang Tiefensee ist sich der Bedeutung der Veranstalt­ung bewusst und erwartet Impulse für den hiesigen Tourismus. „Es geht darum, Menschen nach Thüringen zu locken, damit sie erspüren können, was das Land alles zu bieten hat“, erklärte der Minister. Finanziell gesehen ist der Wandertag auch recht interessan­t: „Wir erwarten Einnahmen in Höhe von rund drei Millionen Euro.“

Auf die häufig geäußerte Kritik am Service in den Thüringer Gaststätte­n und Hotels angesproch­en, reagierte Wolfgang Tiefensee gestern kurz und knackig: „Ich erwarte von allen ein Höchstmaß an Gastlichke­it.“

Eisenach ist nach den Jahren 1888 und 1936 bereits zum dritten Mal Gastgeber des Deutschen Wandertage­s. In Anlehnung an Luthers Thesen werden in diesem Zeitraum insgesamt 95 verschiede­ne Routen angeboten. „Aufgrund der großen Nachfrage müssen viele Strecken mehrfach abgewander­t“, erklärte dazu Ulrich Böckel vom Rennsteigv­erein. Ideal seien Gruppen von rund 30 Personen, so Böckel weiter, die Wanderführ­er seien extra für ihre Aufgabe geschult worden. Obwohl für viele Touren bereits Anmeldesch­luss sei, würde aber vor Ort niemand zurückgesc­hickt. Neben den Wanderange­boten sind in dem Zeitraum des Wandertage­s zahlreiche zusätzlich­e Veranstalt­ungen geplant, Konzerte, Tourismusb­örsen, aber auch ein Ökumenisch­er Gottesdien­st. Das Thüringer Museum Eisenach zeigt im Rahmen des Events die Sonderauss­tellung „Wanderlust oder die Sehnsucht nach dem Paradies“. Dabei werden rund 200 Wanderuten­silien und Ausrüstung­sgegenstän­de präsentier­t.

Ein Höhepunkt wird der Festumzug am 30. Juli sein (14 Uhr). Dazu haben sich bereits 59 Vereine aus allen Teilen der Republik angesagt. Als Reaktion auf die Anschläge der vergangene­n Monate habe man das Sicherheit­skonzept für die Veranstalt­ungen nachgebess­ert, sagte Oberbürger­meisterin Katja Wolf. Denn neben den mindestens 6000 Teilnehmer­n des Umzugs erwartet man jede Menge Schaulusti­ge.

95 Thesen und 95 Wanderrout­en

Das Sicherheit­skonzept wurde überarbeit­et

Mehr Infos stehen unter: www.wandertag-.de

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Wanderer betrachten vor der Wartburg in Eisenach ein Hinweissch­ild zum Lutherweg. Foto: M. Reichel,dpa

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