Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Diese Gärten wirken wie Medizin

Angelika Rieger und Jutta Schüffler aus Bad Langensalz­a haben ganz unterschie­dliche Gründe, weshalb sie so viel Zeit in ihre Pflanzen investiere­n

- Von Mara Wienhold

Bad Langensalz­a. „Wenn ich den Garten nicht gehabt hätte, wüsste ich nicht wo ich heute stehen würde“, ist sich Angelika Rieger sicher. Sie sitzt auf der Terasse ihrer Gartenlaub­e und berichtet: Nach zwei schweren Schicksals­schlägen beschloss sie 2008, den Garten in der Anlage „Rasenmühle­nweg“zu übernehmen um ihn wieder herzuricht­en. Elf Jahrehabe er brach gelegen und eher einem Dschungel geähnelte als einem Schreberga­rten. „Als ich das erste Mal hier war, kämpfte ich mich mit einem Holzstock durch das Gestrüpp. Als ich dann ein Stück des Gartenhäus­chens sah, wusste ich das ich diese Parzelle haben muss“, erinnert sich Angelika Rieger.

Genau dieses herausford­ernde Projekt habe sie nach dem Verlust ihrer beiden Söhne gebraucht. „Der Garten ist wie Medizin für mich“, sagt sie. Bis heute sind die 550 Quadratmet­er Natur ihre Lebensaufg­abe. Schon immer habe sie es geliebt, ihren Garten frei zu gestalten und von Zeit zu Zeit Veränderun­gen vorzunehme­n. „Ein Garten ist nie fertig“, weiß sie und kann schnell einige Dinge aufzählen, die sie gerne verändern oder besser machen möchte.

Dabei wirkt das Plätzchen auf Besucher wie jüngst zum Tag der offenen Gärten sehr lauschig. Neben einen Teich in dem sich das Sonnenlich­t spiegelt gibt es auch zahlreiche Blumen, Bäume und Sträucher, die den Garten in einer wahren Farbenbrac­ht erstrahlen lassen. Alle Komponente­n des Gartens, von den Beeten bis zu den Gewächshäu­sern, baute Angelika Rieger selbst.

Dass sie am Tag der offenen Gärten teilnahm, ist ihrer Freundin Jutta Schüffler zu verdanken, die mit ihrem Mann einen Garten schräg gegenüber von Angelika Rieger besitzt. Im Sommer wie Winter investiere­n die Schüfflers viel Zeit in ihr Reich. Neben einen Gartenhäus­chen findet man eine Vielzahl von Blumen auf dem etwa 380 Quadratmet­er großen Stück Natur. Es blüht und summt in jeder Ecke. Die vielen verschiede­nen Farbem bilden ein kunterbunt­es Wunderland.

Der Garten der Schüfflers befindet sich seit dem Jahr 1954 im Familienbe­sitz und wurde 1995 von Jutta und Peter Schüffler übernommen. Die Liebe zur Natur überkam Jutta Schüffler bereits in ihren Kindertage­n, wie sie versichert. „Schon als Kind hatten meine Schwester und ich jeweils ein eigenes Beet im Garten unserer Eltern, die wir selbst pflegten“, berichtet sie. Die früh erworbenen Kenntnisse zur Pflanzenpf­lege setzt sie bis heute im großen Maßstab um. Und sie ist stolz darauf. Warum sonst hätte sie ihr Reich nun schon sechs Mal für Besucher geöffnet?

Wir stellen in unserer Serie „Mein Garten und Ich“Gärten der Region vor. Weitere Bilder, Videos und alle Folgen der Serie finde Sie unter: www.tamuehlhau­sen.de

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Angelika Rieger (rechts) und Jutta Schüffler kennen sich seit vielen Jahren. Ihre Gärten in Bad Langensalz­a liegen schräg gegenüber. Fotos: Daniel Volkmann ()
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Pflanztisc­he, alte Stühle, Blumentöpf­e und Figuren. Auch nicht mehr benötigte Sachen verwendet Angelika Rieger in ihrem Garten weiter und ergänzt sie mit dekorative­n Elementen.
 ??  ?? „Ein Garten ist nie fertig“, sagen die beiden Freundinne­n über ihre Blumenreic­he.
„Ein Garten ist nie fertig“, sagen die beiden Freundinne­n über ihre Blumenreic­he.
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Was Jutta Schüfflers Garten ausmacht ist die Blütenprac­ht.
 ??  ?? Rosen sind in einem Bad Langensalz­aer Garten selbstvers­tändlich Pflicht.
Rosen sind in einem Bad Langensalz­aer Garten selbstvers­tändlich Pflicht.
 ??  ?? Die Blütenprac­ht lockt viele Insekten an. Es duftet und summt in Jutta Schüfflers Garten.
Die Blütenprac­ht lockt viele Insekten an. Es duftet und summt in Jutta Schüfflers Garten.
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