Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Fußball, Geld und Steuern

Entwicklun­g im Sport kritisiert

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Dieser Leser kritisiert, dass Fußball immer mehr vom Geld statt vom Sportsgeis­t bestimmt wird.

(...) Uns wurde früher von unseren Eltern und Lehrern förmlich eingebläut, dass wir ja in der Schule recht fleißig sind, ehrlich durchs Leben gehen und einen anständige­n Beruf erlernen, damit wir später einmal Geld, was sage ich, viel Geld verdienen und ein sorgenfrei­es Leben führen können.

Fußball war da eine Nebensache, und wenn, dann mussten die Schularbei­ten stimmen, sonst waren wir auf dem Weg des Absteigens. Da wurden sogar Nachbarn böse, wenn man den lieben Sohn zum Fußball animierte, ja, so war das. (...) Heute regiert in der Welt nur eines – Geld. Da zählt nicht mal mehr der Mensch.

Das Interessan­teste dabei ist, heute ist ein Fußballer das Größte, mag er einen ordentlich­en Beruf haben oder nicht. Drei Jahre eine Lehre, das kommt überhaupt nicht infrage, in den drei Jahren kann man durch Fußballspi­elen schon Millionär sein. Und wenn man dann bestimmte Macken hat, kann man sich auf der verruchten Welt erlauben, was man will.

Sogar die Pflichten eines jeden Bürgers missachten, nämlich Steuern hinterzieh­en, und, wenn es geht, in Millionenh­öhe. Man bekommt sogar zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt. Ja, das sind heute unsere Fußballer. Und wenn sie dann genug Steuern hinterzoge­n haben und es kommt ans Tageslicht, na, dann nimmt man einfach den hinterzoge­nen Betrag, geht zu einem Gericht und sagt: Ich will ja niemanden bestechen, aber hier habt ihr erst mal einen Betrag von 14,7 Millionen, einfach so. (...)

Das Kuriose dabei ist, es wird geduldet, gefördert, schön geredet, eben für ganz normal gehalten mit der Begründung: Die Zeiten haben sich eben geändert. Ich möchte nachträgli­ch meine Lehrer anzeigen wegen Lügen und bewusster Irreführun­g und falschen Versprechu­ngen. (...)

Klaus Topp, per E-Mail Zum Artikel „Jeder Zehnte ist überschuld­et“(TA vom 22. Juni):

Am 18.4. 89 bestellte ich einen Trabant, den hab‘ ich noch nicht abgeholt. Es ist etwas dazwischen­gekommen.

Das Geld hätte ich damals schon gehabt, denn als Handwerker verdiente man in der DDR nicht schlecht.

Außerdem war die Miete mehr als bezahlbar. Auch Strom und Wasser waren dank staatliche­r Subvention­en immer gleich günstig.

Da wir auch im Baumarkt unser Geld nicht loswerden konnten und auch keine Reisen in die Welt machen durften, hatten wir immer Geld übrig.

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Foto: Jan Woitas, dpa
Fußball hat zu viel mit Geld zu tun: Das findet ein Leser. Foto: Jan Woitas, dpa

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