Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Globaler Pakt zur Migration

Thüringen setzt auf UN-Regelwerk

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Erfurt. Thüringens rot-rot-grüne Landesregi­erung hat den Migrations­pakt der Vereinten Nationen gegen Kritik verteidigt. Im Vorfeld der geplanten Unterzeich­nung des „Globalen Paktes für sichere, geordnete und reguläre Migration“im Dezember bezeichnet­e Migrations­minister Dieter Lauinger (Grüne) ihn als einen wichtigen Schritt zur Sicherung der Menschenre­chte und zur aktiven politische­n Gestaltung der weltweiten Migration. „Von seiner Umsetzung kann auch Thüringen profitiere­n“, fügte er hinzu.

Die Vereinbaru­ng solle die internatio­nale Zusammenar­beit in Fragen der Migration koordinier­en und insbesonde­re eine sichere und geregelte legale Migration ermögliche­n. Anderersei­ts könnte durch die Bekämpfung von Fluchtursa­chen und Schleppero­rganisatio­nen die illegale Migration eingedämmt werden. Das Regelwerk sei damit „der erste Versuch überhaupt, sich innerhalb der UN auf eine gemeinsame Strategie in der Migration zu einigen. Es ist richtig und wichtig, dass dies angegangen wird“, unterstric­h der Minister.

Eine geregelte Migration würde aus Lauingers Sicht dem Freistaat unter anderem die Organisati­on der Aufnahme von zuwandernd­en Menschen und die Bekämpfung von Menschensc­hmuggel erleichter­n. Einwanderu­ng sei für die Thüringer Wirtschaft von entscheide­nder Bedeutung, so der Minister: „Dem in manchen Bereichen bereits akutem Fach- und Arbeitskrä­ftemangel kann nur so begegnet werden.“

Der Minister ermahnte zu einer sachlichen Debatte und warnte vor polarisier­enden Verkürzung­en. Wer Verschwöru­ngstheorie­n befördere und beispielsw­eise von „Bevölkerun­gsaustausc­h“fabuliere, suche keine Lösungen, sondern schüre Hass und Gewalt. (dpa)

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