Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)
„Vergesst Gott nicht“
Am 11. November jährt sich zum 100. Mal das Ende des I. Weltkrieges.
Ebenso jährte sich in diesem Jahr die Hinrichtung der Mitglieder der „Weißen Rose“zum 75. Mal.
Es seien die Namen noch einmal in Erinnerung gerufen: Hans Scholl, Sophie Scholl, Christoph Probst, Alexander Schmorell und Willi Graf. Drei von ihnen wurden während des I. Weltkrieges geboren.Hans und Sophie Scholl waren erst begeisterte Anhänger des Naziregimes. Doch je mehr die Propaganda gegen Herkunft und Religion von anderen Menschen zunahm, desto mehr entfernten sie sich von der neuen Ideologie und versuchten später, mit Gleichgesinnten diese zu bekämpfen. Neben der gemeinsamen Sache gegen das nationalsozialistische Regime vorzugehen, verband sie der gemeinsame christliche Glaube, denn von den fünf Mitgliedern, waren zwei katholisch, zwei evangelisch und einer orthodox. Ein frühes Zeugnis ökumenischen Handelns. Für uns Heutige beachtenswert sind die Briefe und Tagebuchaufzeichnungen dieser jungen Menschen. Zwei Zeugnisse seien hier wiedergegeben, auch als Mahnung an uns Heutige für eine friedlichere Welt.
Ein Jahr vor ihrer Hinrichtung schreibt die damals 21-jährige Sophie Scholl: „Wenn ich die Menschen um mich herum ansehe, und auch mich selbst, dann bekomme ich Ehrfurcht vor dem Menschen, weil Gott seinetwegen herabgestiegen ist. Auf der anderen Seite wird mir dies dann immer am unbegreiflichsten. Ja, was ich am wenigsten an Gott begreife, ist seine