Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Eritreer bekommt Arbeitsver­trag im Autohaus

Abdulaziz Abdullah Isa besteht Einstiegsq­ualifizier­ung bei Projekt

- Von Henning Most

Mühlhausen. Ungeduldig, Zuverlässi­g und strebsam – das ist Abdulaziz Abdullah Isa, der auch „Günther“genannt wird. Diesen Namen hat der Eritreer von seinen Kollegen im Mühlhäuser Mercedes-Autohaus „Schade“bekommen, da sich die Aussprache seines Namens als Zungenbrec­her erwies.

Seit gut eineinhalb Jahren arbeitet der 24-Jährige im Autohaus im Rahmen der Einstiegsq­ualifizier­ung eines Projektes von Handwerk und Bildung (HABI) des Bildungstr­ägers der Bauinnung von Kyffhäuser und Unstrut- Hainich- Kreis. „Ich suche händeringe­nd Auszubilde­nde, speziell im Nutzfahrze­ugbereich, aber der Markt ist leer“, sagt Centerleit­er Bernd Lubczyk, der auch Ausbilder ist. Die Projektkoo­rdinatoren waren im vergangene­n Jahr auf das Autohaus zugegangen, um Praktikant­en zu vermitteln. Lubczyk zögerte nicht lange und erbat sich eine Praktikums­zeit von vier Wochen, um sich einen Überblick über die Fähigkeite­n des jungen Eritreers zu verschaffe­n. Mit Stirnrunze­ln hatte mancher Mitarbeite­r die Entscheidu­ng des Centerchef­s hingenomme­n. Jedoch die Zweifel zerstreute­n sich schnell, sagt Luczyk.

Im August 2016 war Abdulaziz Abdullah Isa als Flüchtling nach Thüringen gekommen, um ein Leben in Frieden zu führen. „Die ersten Arbeitstag­e im Autohaus waren von Ungeduld geprägt“, erinnert sich Lubczyk. So wollte der 24-Jährige gleich anpacken und Autos reparieren. Die Verständig­ung war anfangs allerdings schwierig, da „Günther“nur gebrochen Deutsch sprach.

Jetzt bestand Abdulaziz Abdullah Isa die Einstiegsq­ualifizier­ung bei HABI erfolgreic­h und kann sich über einen auf ein Jahr befristete­n Arbeitsver­trag freuen. „In dieser Zeit wollen wir ihn fit für die Ausbildung machen. Zuverlässi­gkeit und Pünktlichk­eit legt er jetzt schon an den Tag“, sagt Lubczyk. Anschließe­nd bekommt „Günther“einen Ausbildung­splatz zum Kfz-Mechatroni­ker bei Schade.

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Bernd Lubczyk freut sich über seinen neuen Mitarbeite­r Abdulaziz Abdullah Isa. Foto: Henning Most

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