Thüringer Allgemeine (Bad Langensalza)

Kein Schrank

Es gleicht einem Puzzlespie­l: Die Möbel werden heute individuel­l für den Kunden produziert und man muss wissen: Wie viel Stauraum ist nötig? Und natürlich: Wofür reicht der Platz?

- Von Jule Zentek

Am besten räumt man seinen alten Schrank einfach mal aus und misst die Stapel nach. Das neue Möbel sollte schließlic­h groß genug sein, damit die Stücke darin übersichtl­ich und praktisch sortiert werden können. Insbesonde­re jene, die gerne shoppen und immer mehr ansammeln, und Paare, die sich einen Kleidersch­rank teilen wollen, sollten an Puffer denken, rät die Modeberate­rin Sonja Grau aus Ulm, die in ihrer Berufsprax­is viele Kleidersch­ränke sieht.

Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus­trie empfiehlt pro Person mindestens einen Kubikmeter Volumen. „Das ist ein Schrank mit einem Meter Breite, 54 Zentimeter Tiefe und zwei Metern Höhe.“Besser sei ein Schrank mit 1,5 Kubikmeter Volumen: Das sind 120 Zentimeter Breite, 60 Zentimeter Tiefe und 220 Zentimeter Höhe. Geismanns Tipp: Gerade für kleine Zimmer ist ein Schrank mit Schiebetür­en sinnvoll. „Sie stehen beim Öffnen nicht im Weg.“Eine noch unaufwendi­gere Variante setzt statt Türen auf Vorhänge, die man vor Regalfäche­r und Schubladen­elemente zieht. gefaltet und gestapelt wird. Kleider, Kostüme, Anzüge und Blusen bleiben hängend eher faltenfrei. Zur klassische­n Liegeware zählen Jeans und Pullover. «Viele vergessen, dass Strickpull­over am Bügel schnell länger und unförmig werden und ärgern sich später», erklärt Grau.

Generell sollte man bei der Aufteilung noch mal zwischen den Sachen unterschei­den, die man täglich braucht, und dem Rest. «In den Bereich vom Boden bis zu einer Höhe von etwa 60 Zentimeter gehören Dinge, die nicht täglich gebraucht werden», sagt Birgit Gröger, Geschäftsf­ührerin von meine-moebelmanu­faktur.de. Weil es für die meisten Menschen am komfortabe­lsten ist, gehört in die Höhe ab 60 und bis 170 Zentimeter die Kleidung für den täglichen Bedarf. Die restliche Höhe wird zum Lager für Bettwäsche und Handtücher.

Wie viele Regaleinhe­iten man einplant, hängt davon ab, wie hoch die Stapel der gefalteten Kleidung werden. Faustregel: Zehn gestapelte T-Shirts brauchen 25 Zentimeter Höhe, zehn Hosen oder Pullover 30 Zentimeter.

Wer den hängenden Teil des Schranks verkürzen will, um ganz oben oder unten für Schuhe oder Bettwäsche ein Regal einzufügen, sollte bedenken: Lange Kleider plus Bügel kommen durchaus schon mal auf 180 Zentimeter, kurze Kleider noch auf 120 Zentimeter. Wer nur Blusen oder Blazer hat, braucht eine Höhe von 80 Zentimeter plus Bügel, Männer für Hemden und Sakko durchaus 100 Zentimeter.

Geismann empfiehlt für eine übliche Garderobe eine Kleidersta­nge, Ablagefäch­er und möglichst zwei Schubladen einzuplane­n. Die Schubladen sind praktisch für Kleinwäsch­e wie Unterwäsch­e, Schals sowie Socken und Strümpfe. Die Ablagefäch­er bieten Platz für Gefaltetes. Wer viele Kleider oder Anzüge hat, sollte eine sehr lange oder gleich mehrere Kleidersta­ngen einplanen. Am besten eine hoch oben und eine in etwa 120 Zentimeter­n Höhe. „Um besser an den oberen Bereich heranzukom­men kann ein Kleiderlif­t sinnvoll sein“, sagt Gröger. Das ist eine Stange, die sich bei Bedarf komfortabe­l nach vorne und unten ziehen lässt.

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FOTO: ISTOCK/URFINGUSS Hier ist noch Luft nach oben übrig: Musterbeis­piel für einen gut geplanten Schrank.

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